Volkswagen, Renault und Co. präsentieren Zahlen Auto-Absatz bricht ein, aber E-Autos sind gefragt

Brühl · Produktionsstopp und geschlossene Autohäuser haben die Fahrzeughersteller im vergangenen Jahr hart getroffen. Die Absatzzahlen sind eingebrochen. Doch ein Segment schlägt sich besser als die anderen.

 Kein Elektroauto verkaufte sich 2020 so gut wie der Renault-Zoe.

Kein Elektroauto verkaufte sich 2020 so gut wie der Renault-Zoe.

Foto: ADAC SE/Renault

(frin) Uwe Hochgeschurtz bleibt Optimist. Er sei sich sicher, sagte der Deutschland-Chef des französischen Autoherstellers Renault am Dienstag, dass man nach Corona einen „Run“ auf die Autohäuser erleben werde. Das eigene Auto, soll das heißen, wird durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie wieder stärker wertgeschätzt.

Es ist eine Hoffnung, die viele Autohersteller teilen dürften – denn hinter der Branche liegen harte Monate. Daran ließ auch Hochgeschurtz keinen Zweifel, als er die Zahlen für das vergangene Jahr vorstellte. Um knapp 17 Prozent ist der Absatz der Marke, die ihren Deutschland-Sitz in Brühl bei Köln hat, da gesunken. Am Ende konnten noch rund 202.500 Fahrzeuge der Marken Renault und Dacia verkauft werden.

Auch andere Autohersteller hatten am Dienstag Rückgänge bei den Verkäufen bekanntgegeben. Die Marke Volkswagen verbuchte ein Minus von knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei der ebenfalls zum VW-Konzern gehörenden Marke Audi lag das Minus bei 8,3 Prozent – ähnlich hoch wie beim Münchner BMW-Konzern. Mit Blick auf die Zahlen kamen die Premiummarken etwas besser durch die Krise als Hersteller von eher günstigeren Fahrzeugen für breite Käuferschichten. Doch nach Berechnungen von Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research aus Duisburg, wurden nicht mal nach der Weltfinanzkrise 2008/2009 so wenige Autos verkauft wie im vergangenen Jahr.

Allerdings: Dafür zeigten die hohen Prämien für Elektroautos offenbar ihre Wirkung. Volkswagen, das im vergangenen Jahr sein Elektroauto ID.3 auf den Markt gebracht hatte, konnte seinen Absatz rein elektrischer Fahrzeuge 2020 auf rund 134.000 Stück fast verdreifachen.

Auch Renault gelang mit seiner elektrischen Variante des Zoe ein solches Wachstum. So konnten rund 30.400 Einheiten abgesetzt werden – damit war der Kleinwagen erneut das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland. Das lag vermutlich auch an einer Kooperation mit dem Automobilclub ADAC, über den man das Fahrzeug leasen kann. Wie lange die Franzosen die Spitzenposition verteidigen können, ist unklar. Im E-Auto-Vorreiterland Norwegen, wo zuletzt mehr E-Autos als Verbrenner verkauft wurden, liegt inzwischen der Volkswagen-Konzern beim Absatz vorne – und überholte Pionier Tesla.

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