Feuerwerk in Wermelskirchen Kein Verkauf von Böllern – knallt es Silvester dennoch?

Wermelskirchen · Die Ansage von Bund und Ländern war deutlich: Der Verkauf von Pyrotechnik vor Silvester ist in diesem Jahr generell verboten. Das Böllern selbst jedoch nicht. Wird es nun wegen illegaler Feuerwerkskörper mehr Verletzte in Wermelskirchen geben?

 Die Polizei rechnet nicht damit, dass viele Wermelskirchener in Nachbarländern illegale Böller kaufen.

Die Polizei rechnet nicht damit, dass viele Wermelskirchener in Nachbarländern illegale Böller kaufen.

Foto: dpa/Peter Steffen

Neben dem Böllerkauf-Verbot wurde außerdem ein bundesweites An- und Versammlungsverbot verhängt, um mitten in der Corona-Krise größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Das Böllern in der Silvester-Nacht ist für NRW nicht generell verboten worden. Es wird aber davon abgeraten, Feuerwerk zu zünden, um das Gesundheitssystem nicht durch zusätzliche Verletzungen wie Verbrennungen zu belasten.

Damit, dass viele Unvorsichtige in der Silvesternacht im Krankenhaus Wermelskirchen behandelt werden müssen, rechnet Klinik-Chef Christian Madsen nicht. „Die Notaufnahme ist natürlich offen, aber bisher hatten wir keine Fälle, dass sich jemand mit Böllern schwer verletzt hätte“, sagt er auf Nachfrage. Er hofft auf eine ruhige Nacht, damit „unser wirklich engagiertes Pflegepersonal, das in diesen Zeiten so toll mitzieht und eigene Kontakte einschränkt, nicht zusätzlich belastet wird.“

Auch die Polizei rechnet bisher nicht mit vielen Zwischenfällen: „In den vergangenen Jahren gab es in Wermelskirchen immer wenige Vorfälle und auch wenige Verletzte an Silvester“, sagt Polizeisprecher Christian Tholl. Insgesamt ist seine Einschätzung, dass es Silvester 2020 deutlich weniger Verletzte geben wird, weil es keine Raketen oder Böller im freien Verkauf gibt. „Und wir hoffen natürlich nicht, dass die Leute auf die Idee kommen, über die Grenze zu fahren und in Nachbarländern Böller kaufen“, sagt er.

Eine Kontrolle, woher die Pyrotechnik komme, könne die Polizei nicht bewerkstelligen. „Das schaffen wir in der Silvesternacht nicht. Obwohl wir in der Nacht mit mehr Kollegen unterwegs und auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Bereitschaft sind.“ Sorge vor illegalen Feuerwerkskörpern hat Tholl nicht: „Dazu haben wir in der Region nicht das Klientel.“ 

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