Maurice Roeder Heimat im Herzen

Maurice Roeder arbeitet als Arzt in Zürich. Die Pandemie hat ihn im Job natürlich besonders gefordert.

Machen gerne Wintersport: Maurice Roeder und seine Freundin Marion Gloor.

Machen gerne Wintersport: Maurice Roeder und seine Freundin Marion Gloor.

Vor 13 Jahren habe ich das schöne Rheinland verlassen, um Mediziner zu werden. Mein Weg führte mich über Süddeutschland in die USA, nach England und anschließend in die Schweiz. Seit mehreren Jahren werde ich am Unispital in Zürich zum Internisten und Pneumologen ausgebildet.

In der Schweiz habe ich ein wunderbares zweites Zuhause gefunden, aber trotzdem habe ich eines nie vergessen: die Heimat. Dieses Wort bedeutet mir die Welt. Es steht für die Sehnsucht nach meiner Familie, meinen Freunden, meiner Stadt. Selten habe ich meine Heimat so vermisst wie dieses Jahr. In meinem Beruf sehe ich täglich das Leid der Menschen.

Die aktuelle Pandemie bringt mich und meine Kollegen an die Grenzen des Machbaren. Die Empathie, die ich in der Versorgung der Patienten aufbringen muss, ist mein stärkster Verbündeter und gleichzeitig mein größter Feind. Sie bringt mich an dunkle Orte, oft auch an meine emotionalen Grenzen. Wie ein Lichtstrahl erhellt der Gedanke an die Heimat immer wieder diese dunkle Gedankenwelt. Sie leitet mich durch den Tag, lässt mich an bessere Zeiten glauben.

Vor allem meine Erinnerungen an Weihnachten in Neuss legen sich in dieser Jahreszeit wie ein schützender Mantel über mich. Dafür bin ich dankbar. Mit dem Glauben an bessere Tage und dem Rheinland im Herzen wünsche ich allen Menschen ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Herzliche Grüße aus Zürich
Dr. med. Maurice Roeder

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