Trainer-Beben bei Bundesliga-Schlusslicht Schalke entlässt Baum nach Pleitenserie - Stevens übernimmt

Gelsenkirchen · Der FC Schalke 04 hat sich von Trainer Manuel Baum getrennt. Der 41-Jährige hatte die Königsblauen nach dem 2. Spieltag übernommen und wartete seither auf seinen ersten Sieg. Auch ein Nachfolger steht bereits fest.

Manuel Baum.

Manuel Baum.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Das nächste Trainer-Beben auf Schalke: Der Tabellenletzte der Bundesliga zieht zum zweiten Mal in der laufenden Saison die Reißleine und entlässt Trainer Manuel Baum. In den beiden letzten Spielen des Jahres betreut Schalkes Jahrhundert-Trainer Huub Stevens die Mannschaft. Der 67-jährige Niederländer wird somit am Samstag gegen Arminia Bielefeld und am Dienstag im DFB-Pokal beim SSV Ulm auf der Bank sitzen. Als Co-Trainer wird Mike Büskens unterstützen. Das teilte der Bundesligst am Freitag mit. Zuvor hatten die Sportschau, Sport1 und „Kicker“ übereinstimmend berichtet.

„Das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld ist von immenser Bedeutung für unseren Club. Der enttäuschende Auftritt gegen den SC Freiburg hat uns gezeigt, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht, um die Partie erfolgreich bestreiten zu können. Huub Stevens und Mike Büskens trauen wir genau das zu“, wurde Sportvorstand Jochen Schneider in der Mitteilung zitiert. Für 14.00 Uhr wurde eine Pressekonferenz angesetzt.

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Baum hatte die Königsblauen herst Ende September mit einem Vertrag bis 2022 übernommen. In zehn Liga-Spielen konnte der 41-Jährige keinen einzigen Sieg einfahren. Zehn Spiele ohne Sieg bedeuteten für ihn die schlechteste Startbilanz aller Schalke-Trainer in der Bundesliga. Insgesamt sind die Schalker seit 28 Partien ohne Erfolg in der Liga.

„Wer zehn Spiele nicht gewinnt, dem fehlen die Argumente“, sagte Schalke-Idol Olaf Thon dem SID: „Der Verein geht immer vor. Es ist daher richtig, die Reißleine noch einmal zu ziehen.“

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Für Stevens, 1997 Uefa-Pokal-Sieger mit der legendären Generation „Eurofighter“, ist es die vierte Amtszeit auf Schalke. Im März 2019 erst war der Niederländer nach der Entlassung von Domenico Tedesco noch einmal auf die Bank zurückgekehrt, er bewahrte seinen Verein vor dem Absturz in die 2. Liga. Mitentscheidend war ein 4:2 beim Erzrivalen Borussia Dortmund. „Das war definitiv das letzte Mal“, sagte er danach. So kann man sich irren.

Dass Stevens über das Jahresende hinaus Schalke-Trainer bleibt, gilt als sehr unwahrscheinlich. Die Königsblauen werden nun finanziell noch mehr ins Risiko gehen. Sie bekommen neben David Wagner, nach dem zweiten Spieltag mit Vertrag bis 2022 entlassen, und Baum einen weiteren Trainer auf der Gehaltsliste - dabei ist der Verein bis über beide Ohren verschuldet. Auch der Druck auf Schneider ist nun immens.

(old/eh/sid/dpa)
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