Veranstaltungen in Mönchengladbach Tourismus-Preis für das Strandkorb-Open-Air

Nordpark · Der Sparkassenpark wurde für das Konzept der Veranstaltungsreihe mit insgesamt 55.000 Besuchern mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Michael Hilgers freut sich über diese Anerkennung.

 Das Publikum verfolgte die Konzerte und Auftritte der Künstler aus den 450 Strandkörben im Innenraum.

Das Publikum verfolgte die Konzerte und Auftritte der Künstler aus den 450 Strandkörben im Innenraum.

Foto: bauch, jana (jaba)

Wie man aus der Not heraus neue Ideen entwickelt, darin hat Michael Hilgers Übung. Er ist Chef des Sparkassenparks in Mönchengladbach und hat sich stets auch mit Launen der Top-Stars und deren Befindlichkeiten zu beschäftigen und schnell kreative Lösungen zu finden. In diesem Jahr war aber eine ganz große Lösung notwendig, und die war dann aber so gut, dass sie am Montag mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet worden ist – bei einer digitalen Preisverleihung.

Der Preis wird seit 2005 vom Deutschen Tourismusverband verliehen. Keine Frage: Die Konzertserie Strandkorb-Open-Air im Sparkassenpark hat bundesweit Maßstäbe gesetzt und gezeigt, wie Konzerte und große Veranstaltungen auch unter Corona-Bedingungen möglich sind.

„Das Projekt ist eine hochprofessionelle, intelligente und wegweisende Lösung, wie unter Einhaltung aller Corona-Auflagen sichere Veranstaltungen möglich sind“, wird Norbert Kunz, Geschäftsführer des Preises und Mitglied der Jury, in einer Mitteilung zitiert. „Das Format steht für die Kreativität der gesamten Veranstaltungsbranche und wird sicherlich auch zukünftig gefragt sein. Die Hockeypark Betriebs GmbH hat Mut und Innovationswillen bei der Umsetzung bewiesen.“ Die Jury bezeichnete das Format als „Leuchtturmprojekt in Krisenzeiten“.

Normalerweise locken Open-Air-Konzerte bis zu 22.000 Besucher in den Sparkassenpark. Angesichts des Verbots von Großveranstaltungen waren im Sommer jedoch Alternativen gefragt. Die Idee: Strandkörbe sollten das Urlaubs- und Konzertfeeling coronakonform ins Stadion bringen.

Sechs Wochen wurde die neue Open-Air-Reihe geplant und ein detailliertes Hygienekonzept ausgearbeitet, das die Behörden und Politik überzeugte. Wochenlang kauften Hilgers und seine Mitarbeiter 450 Strandkörbe in den Baumärkten auf. Das Mobiliar ist im Innenraum auf neun Bereiche, die sogenannten „Inseln“, verteilt. Jede Insel, sei es Sylt, Rügen oder Mallorca, verfügt über eine eigene Parkplatzbucht, einen separierten Eingang mit Ticketscannern und eigene Toiletten.

Ein Einbahnstraßen-System verhindert, dass sich die Wege der Besucher kreuzen. Jeder Strandkorb ist mit Desinfektionsmittel ausgestattet und wird nach jeder Veranstaltung gereinigt. Snacks und Getränke werden online gebucht und vor Ankunft in einer Kühlbox am Strandkorb bereitgestellt. Abseits des Strandkorbs gilt eine Maskenpflicht.

So gab es in diesem Jahr 65 Veranstaltungen mit diesem Konzept im Sparkassenpark. Und hätte es keinen weiteren Lockdown gegeben, dann wären es mit Karneval, St. Martin und in der Vorweihnachtszeit noch ein paar mehr geworden. Aber auch so konnten rund 55.000 Besucher in diesem Rahmen von Juli bis Oktober 2020 ihre Lieblingskünstler auf der Bühne erleben. Eine Wiederholung des Formats sei für das kommende Jahr angedacht, so Hilgers: „Schon bald wird es wieder Neuigkeiten geben, denn wir gehen noch einen Schritt weiter.“ Für 2021 stehen die ersten Termine etwa für Pietro Lombardi (7. Februar), die Bläck Fööss (12. Februar), Brings (14. Februar), Höhner (15. Februar) und Kasalla (19. Februar).

Der Sparkassenpark setzte sich beim Tourismuspreis gegen insgesamt 158 Bewerbungen und am Ende vier starke Konkurrenten durch.  „Wir könnten uns nicht mehr darüber freuen“, sagt Hilgers. „Dieses Jahr hat es auch der Eventbranche nicht leicht gemacht, und deshalb sind wir begeistert über die Wertschätzung der Jury. Der deutsche Tourismuspreis ist einer der größten Erfolge, in einer der schlimmsten Zeiten. Das hätte ich mir niemals erträumen können.“

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort