Archäologie in Kamp-Lintfort Kloster: Per Radar auf Spurensuche

Kamp-Lintfort · In gut zwei Jahren steht das 900. Gründungsjubiläum von Kloster Kamp an. Die Stadt Kamp-Lintfort lässt mithilfe modernster Technik zurzeit erforschen, welche Spuren die Zisterzienser im Boden hinterlassen haben.

 Nour Saifelislam, Luisa Kahlert und Yannick Fahlenbrock von geoRadar.nrw mit Stadtarchivar Dr. Martin Klüners vor dem Radarwagen.

Nour Saifelislam, Luisa Kahlert und Yannick Fahlenbrock von geoRadar.nrw mit Stadtarchivar Dr. Martin Klüners vor dem Radarwagen.

Foto: Jan Bergmann

Mithilfe eines modernen Bodenradars hat sich die Stadt Kamp-Lintfort auf Spurensuche am Kloster Kamp begeben. „Das Kloster, wie man es in Teilen noch heute kennt, war ein Neubau, errichtet im 17. Jahrhundert. Jedoch gab es bereits im 12. Jahrhundert eine Abtei auf dem Klosterberg, die im truchsessischen Krieg im Jahr 1586 komplett zerstört wurde“, erklärt Kamp-Lintforts Kulturdezernent Christoph Müllmann.

Auf die Idee der zerstörungsfreien Bodenuntersuchung kam Stadtarchivar Martin Klüners: „Ich interessiere mich privat ein wenig für Archäologie, daher waren mir vergleichbare Bodenradaruntersuchungen bereits zu Ohren gekommen. Im Hinblick auf das in gut zwei Jahren bevorstehende 900. Gründungsjubiläum von Kloster Kamp kam mir dann die Idee, auch den Abteiplatz und die angrenzenden Flächen mit dieser hochmodernen Technik untersuchen zu lassen.“

Von der mittelalterlichen Klosteranlage sei so gut wie nichts mehr erhalten, und es gebe auch keine Abbildungen der ersten Klosteranlage auf Kamp mehr. „Ich finde es unglaublich spannend, dass jetzt durch eine nur wenige Stunden dauernde Untersuchung mittels Bodenradar wieder ans Licht kommt, was seit Jahrhunderten kein menschliches Auge mehr gesehen hat“, sagt Klüners. Untersucht wurde das Gebiet durch die Fachfirma Georadar.nrw, die mit einem Radarfahrzeug die großen Flächen und mit einem Handradar die schwerer zugänglichen Flächen untersucht hat.

Die Radartechnik kann bei guten Bedingungen in zwei bis drei Metern Tiefe Fundamente und Mauerfragmente aufspüren. „Unser Dank gilt dem Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp und den zahlreichen Anwohnern rund um den Abteiplatz, die zum Teil auch private Flächen für die Untersuchung zur Verfügung gestellt haben. Nun warten wir gespannt auf die Ergebnisse“, betont Christoph Müllmann abschließend.

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