Ersatz für Moria EU und Griechenland planen neues Flüchtlingslager auf Lesbos

Brüssel · Auf der Insel Lesbos soll bis zum September nächsten Jahres ein neues Flüchtlingszentrum entstehen. Das Lager Moria ist im September abgebrannt. Die Menschen sind aktuell in einem Ersatzlager untergebracht.

 Das Flüchtlingslager „Moria“ auf der griechischen Insel Lesbos ist im September fast komplett abgebrannt

Das Flüchtlingslager „Moria“ auf der griechischen Insel Lesbos ist im September fast komplett abgebrannt

Foto: dpa/Socrates Baltagiannis

Nach dem Großbrand im umstrittenen Lager Moria wollen Griechenland und die EU bis September nächsten Jahres auf der griechischen Insel Lesbos ein neues Flüchtlingszentrum bauen. Dazu wurde am Donnerstag eine Absichtserklärung zwischen EU-Kommission, EU-Agenturen und Griechenland unterschrieben. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versprach: „Wir werden anständige Bedingungen für ankommende Migranten und Flüchtlinge schaffen, aber auch die Gemeinden auf den griechischen Inseln unterstützen.“

Im September war das dramatisch überfüllte Lager durch den Großbrand fast völlig zerstört worden. Viele Migranten lebten dann auf der Straße, ehe die meisten in dem kurzfristig hochgezogenen Übergangslager Kara Tepe unterkamen. Nach Angaben der EU-Kommission leben dort derzeit 7200 Menschen. Hilfsorganisationen bemängeln, Kara Tepe sei noch schlimmer als Moria.

Bilderstrecke: Flüchtlingslager Moria brennt - Tausende fliehen
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Flüchtlingscamp Moria brennt - Lager evakuiert

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Foto: dpa/Panagiotis Balaskas

Das Zentrum soll nach Kommissionsangaben zügige, faire und effektive Asylverfahren gewährleisten. Es werde Wohnbereiche mit Containern geben, einen Bereich für Neuankömmlinge, Medizincontainer sowie Erholungsbereiche etwa für Sport oder zum Spielen. In Fertighäusern soll es Bildungsangebote geben. Für Menschen mit Behinderung sind spezielle Räume vorgesehen. Zudem ist ein Haftbereich geplant, um „effektive Rückführung zu unterstützen“.

(sed/dpa)
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