Mit Messer bedroht, Kippa vom Kopf gerissen Unbekannte attackiert Rabbi in Wien

Wien · Eine offenbar antisemitisch motivierte Attacke auf einen Rabbiner schlägt in Österreich hohe Wellen. Eine unbekannte Frau hatte den Geistlichen mit einem Messer bedroht und judenfeindliche Parolen gerufen. Bundeskanzler Sebastian Kurz verurteilte den Vorfall.

Die Täterin konnte nach dem Angriff flüchten.

Die Täterin konnte nach dem Angriff flüchten.

Foto: dpa/Martin Schutt

In Wien ist ein offenkundig antisemitisch motivierter Angriff auf einen Rabbi verübt worden. Eine Frau habe den Mann mit einem Messer bedroht, ihm die Kippa vom Kopf gerissen und dabei judenfeindliche Parolen geschrien, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf das Innenministerium. Nach der Tat am Donnerstag sei die Täterin geflüchtet. Verletzt wurde demnach niemand. Laut dem Nachrichtenportal „OE24“ gab der Rabbiner bei seiner Befragung durch die Polizei an, Passanten hätten weggeschaut, anstatt ihm zu helfen.

„Dieser Angriff ist eine Attacke auf das jüdische Leben in Wien“, schrieb Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) nach dem Vorfall im Wiener Bezirk Landstraße auf Twitter. „Neben dem bereits angeordneten verstärkten Schutz der Synagogen werden alle Maßnahmen getroffen, um diesen offensichtlich antisemitisch motivierten Angriff rasch aufzuklären. Es gibt keine Toleranz bei Antisemitismus - egal ob dieser politisch oder religiös motiviert ist.“

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz meldete sich via Twitter zu Wort: „Ich verurteile den heutigen antisemitischen Angriff auf einen Rabbi in Wien auf das Allerschärfste. Wir müssen den Antisemitismus mit aller Entschiedenheit bekämpfen und alles dafür tun, um jüdisches Leben hier in Österreich in Sicherheit zu ermöglichen. Denn Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa.“

(th/dpa)
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