Borussias Franzose sammelt Pluspunkte So darf Thuram auf die EM im Sommer hoffen

Paris · Kylian Mbappé, Antoine Griezmann, Olivier Giroud, Anthony Martial, Kingsley Coman - in Frankreichs Offensive tobt der Konkurrenzkampf. Marcus Thuram hat in seinen ersten drei Länderspielen gezeigt, dass er sich nicht verstecken muss.

 Marcus Thuram hat seine ersten drei Länderspiele für Frankreich gemacht.

Marcus Thuram hat seine ersten drei Länderspiele für Frankreich gemacht.

Foto: AP/Michel Euler

Marcus Thuram hat sich noch einmal gesteigert, nun konnte es keine Irritationen mehr geben. Für sein Debüt für Frankreich beim 0:2 gegen Finnland hatte es die Note sechs gegeben, was keine Ohrfeige, sondern eine Auszeichnung war. Die französischen Journalistenkollegen bedienen sich eines Systems, in dem eine Zehn das fast nie erreichte Maximum ist. Thurams Sechs konnte sich also sehen lassen, er war damit bester Franzose.

Sein 31-Minuten-Einsatz gegen Portugal (1:0) blieb unbenotet, am Dienstagabend beim 4:2 gegen Schweden stand der 23-Jährige im letzten Nations-League-Gruppenspiel wieder in der Startelf des Weltmeisters – und verdiente sich bei „France Football“ eine Sieben. „Er hat Punkte gesammelt, das ist sicher“, schrieb das Fachmagazin und erinnerte daran, dass Thuram von vielen ein reiner Schnupperkurs bei der „Équipe Tricolore“ vorhergesagt worden sei. Nun dürfe er sich gute Chancen ausrechnen, im März wieder dabei zu sein. Damit wäre er im Rennen um einen der 23 Kaderplätze für die Europameisterschaft.

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Foto: Dirk Päffgen

Gegen Finnland hatte Thuram noch beste Chancen ausgelassen, diesmal glänzte er als Vorbereiter und half so, den frühen Rückstand gegen Schweden zu drehen. Nach einem Tänzchen auf der linken Seite spielte er Olivier Giroud den Ball genau in den Fuß.

Den Assist zum 2:1 erhielt er für ein Solo gegen vier Gegner samt Pirouette. Thurams abgefälschten Schuss knallte Benjamin Pavard per Direktabnahme ins Tor. „Er hat gezeigt, was er kann“, sagte Didier Deschamps. Der Trainer war wie die meisten Beobachter beeindruckt, wie unbeeindruckt Thuram sich vom französischen Nationaltrikot und vom Weltmeister-Aufnäher auf der Brust zeigte.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Er hat dem Angriff der Franzosen Geschwindigkeit und Durchschlagskraft verliehen“, schrieb „France Football“. In einem „Sektor, in dem der Konkurrenzkampf tobt“ habe Thuram sich in den Mittelpunkt gespielt. Zur Erinnerung: Er spielte gegen Schweden an der Seite von Antoine Griezmann, wurde nach 59 Minuten ersetzt von Kylian Mbappé und war in Portugal für Kingsley Coman reingekommen.

Borussia darf sich im Zehn-Spiele-Monat bis Weihnachten auf einen Thuram in Top-Form freuen. Was er anpackt, wird weiterhin zu Gold, so geht es schon seit 15 Monaten, unterbrochen lediglich durch seine Sprunggelenk-Verletzung. Nur die Eckfahne im Stade de France hat er natürlich in Ruhe gelassen. Denn Thuram weiß seine Exzentrik und sein Selbstbewusstsein wohldosiert einzusetzen. Auch das ist eine Stärke.

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