US-Unternehmen Palantir Polizei in NRW testet Recherche-Software von CIA-Beraterfirma

Düsseldorf · Die NRW-Polizei hat ein neues Recherchesystem in den Testbetrieb genommen, das auf einer Software der US-Firma Palantir beruht. Der Mutterkonzern arbeitet für Geheimdienste und das Pentagon. Im Visier: Schwerverbrecher, Terrorverdächtige und Kinderschänder.

Das neue System zur „Datenbankübergreifenden Analyse und Recherche“ soll die Arbeit der Ermittler revolutionieren: Bisher mussten sie Informationen zum Beispiel zu einer Person in jedem System einzeln suchen und dann per Hand zusammentragen. Nun bekommen sie zu einem Namen „vorhandene Daten der Vorgangs- und Fallbearbeitungssysteme,
der Einsatzdokumentation, des Verfahrens zur Verarbeitung von Verkehrsordnungswidrigkeiten“, so das Innenministerium in einem Bericht an den Landtag.

Dazu können demnach Daten vom Einwohnermeldeamt, des nationalen Waffenregisters oder des Ausländerzentralregisters dazu genommen werden. Gedacht ist das System laut Innenministerium für den Kampf gegen Terrorverdächtige, Schwerverbrecher und Kinderpornografie.

„Beschäftigte der Kreispolizeibehörden und des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen, die mit entsprechenden Sachverhalten betraut sind, werden künftig mittels dieser Software Auswertungen in verfügbaren Daten durchführen können“, so das Ministerium in dem Bericht.

Der Testbetrieb habe am 5. Oktober begonnen. Voll soll das System so früh wie möglich im kommenden Jahr laufen.

(chal/dpa)
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