Berichte aus dem Iran: Offenbar Explosionen nahe Isfahan – Iranische Flugabwehrraketen im Einsatz
EILMELDUNG
Berichte aus dem Iran: Offenbar Explosionen nahe Isfahan – Iranische Flugabwehrraketen im Einsatz

Ehrenamtliche aus Wermelskirchen Motivationspreis für Brigitte Hallenberg

Wermelskirchen · Die 65-jährige Wermelskirchenerin Brigitte Hallenberg wird von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Seit mehr als 14 Jahren ist sie für Betroffene und deren Angehörige eine große Unterstützung.

 Brigitte Hallenberg steht vor dem Schlaganfall-Büro in Wermelskirchen, sie hat das Partnerbüro der Deutschen Schlaganfall-Hilfe gegründet. Derzeit befindet sich das Büro im Umbau.

Brigitte Hallenberg steht vor dem Schlaganfall-Büro in Wermelskirchen, sie hat das Partnerbüro der Deutschen Schlaganfall-Hilfe gegründet. Derzeit befindet sich das Büro im Umbau.

Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Das Telefon von Brigitte Hallenberg klingelt am laufenden Band. Viele Betroffene und deren Angehörige, denen sie in ihrem Engagement für Schlaganfall-Patienten seit vielen Jahren zur Seite steht, aber auch Kolleginnen und Familie, wollen ihr gratulieren. Denn die Wermelskirchenerin hat den „Motivationspreis 2020“ der Stiftung Deutschen Schlaganfall-Hilfe verliehen bekommen: Die Stiftung verleiht den Preis alle zwei Jahre an Menschen, die sich durch ihr besonderes Engagement für das Thema „Schlaganfall“ auszeichnen – wie Brigitte Hallenberg das seit mittlerweile rund 14 Jahren tut. „Ich freue mich sehr über den Preis“, sagt die 65-Jährige glücklich.

Wie sie die Auszeichnung gebührend feiere, wisse sie allerdings noch nicht, so die gebürtige Wermelskirchenerin. Das sei in diesem Jahr schließlich alles etwas schwierig. Ursprünglich sollte eine Preisverleihung der Deutschen Schlaganfall-Hilfe am Freitag in einem etwas größeren Rahmen stattfinden, die Veranstaltung wurde nun aber kurzfristig verschoben – auf das Frühjahr 2021. „Eigentlich wäre ich bis Samstag mit Übernachtung in Gütersloh gewesen“, sagt Hallenberg. Das bedauere sie etwas, doch sie sei auch sehr froh, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden soll: „Eine offizielle Preisverleihung ist dann schon ein etwas anderes Gefühl“, sagt sie.

Etwas Pech hat sie auch mit dem Preis: Einen 150-Euro-Gutschein für ein Essen im Wermelskirchener Spatzenhof – der hat allerdings noch bis nächstes Jahr geschlossen. „Das alles kann meine Freude aber nicht schmälern“, meint Hallenberg. „Das größte Geschenk ist für mich immer noch, in die strahlenden und glücklichen Gesichter von den Menschen zu gucken, denen man hilft.“ Und die Erleichterung, wenn sie ihnen einen Weg zeigt, wie sie weitermachen können.

Seine Anfänge nahm ihr Engagement 2007, als Brigitte Hallenberg in Wermelskirchen eine Selbsthilfegruppe für Betroffene und deren Angehörige gründete. Drei Jahre später kam eine weitere Gruppe hinzu – mit Gymnastik für die Betroffenen und separatem Austausch für die Angehörigen. Doch dabei blieb es nicht. Nach dem Tod ihres Mannes gründete Hallenberg unter anderem eine weitere Gruppe für junge Menschen mit Schlaganfall, eröffnete ein Partnerbüro der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in der Innenstadt und organisierte Kurse für ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer. Für die 65-Jährige hat sich das Ehrenamt quasi zur Vollzeit-Stelle entwickelt: „Betroffene zu den Gruppentreffen fahren, Spenden sammeln, Veranstaltungen – da kommt viel Arbeit zusammen, die ich aber sehr gerne mache“, sagt Hallenberg.

Von der Nominierung für den Motivationspreis hat sie vor etwa anderthalb Monaten erfahren. Ihre Kolleginnen Melanie Drobnitza und Eva Wittenburg haben sie dafür vorgeschlagen: „Sie setzt sich über viele Jahre mit viel Liebe und Herzblut ein. Jeder, der Brigitte kennt, weiß, dass er mit all seinen Sorgen und Ängsten nicht alleine ist“, sagt Drobnitza, und Wittenburg ergänzt: „Ich bin begeistert, welches Fachwissen, Engagement, welche Liebe und Hilfe sie Tag für Tag ehrenamtlich einbringt.“ Auch, wenn die Arbeit in der Corona-Krise ein wenig umständlicher geworden ist, wie Hallenberg erklärt. „Es ist komplizierter, aber machbar“, so die Wermelskirchenerin. Letztlich aber reine Organisationssache. Und auf ihr Team könne sie sich immer verlassen.

Tatsächlich sei dieses Jahr, dass für so viele Menschen wegen der Corona-Krise nicht besonders erinnerungswürdig ist, für das Schlaganfall-Büro Bergisch Land ein „Jahr der Anerkennung und der Preise“ gewesen, sagt Hallenberg. Im September kürte die Wegener-Stiftung und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) die Schlaganfallgruppe in Wermelskirchen zur besten ihrer Art in ganz Deutschland. „Das ist für uns eine große Bestätigung“, so Hallenberg glücklich. „Und zeigt uns, dass wir all die Jahre so vieles richtig gemacht haben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort