Fußball, Niederrheinpokal SV Hösel verkauft sich im Niederrheinpokal gut

Hösel · Der Fußball-Bezirksligist SV Hösel unterliegt dem Oberligisten SF Niederwenigern im Niederrheinpokal 1:4. Trainer Dennis Wienhusen ist trotzdem sehr stolz auf seine neue Mannschaft. Im Dezember kommt Torjäger Dominik Abdel-Ahad zurück.

 Alexander Loepke (links) schoss das Ehrentor des SV Hösel gegen den Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern.

Alexander Loepke (links) schoss das Ehrentor des SV Hösel gegen den Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern.

Foto: Achim Blazy (abz)

Schon eine Viertelstunde vor dem Anpfiff des Niederrheinpokal-Spiels der ersten Runde zwischen dem SV Hösel aus der Bezirksliga und dem Oberligisten SF Niederwenigern schloss Hösels „Mädchen für alles“, Michael Renzmann, die Anlage am Neuhaus zu. Den RP-Berichterstatter ließ er noch durch, nach einigem Betteln, aber die zahlreichen Fans aus Niederwenigern, die jetzt erst eintrafen, die hatten keine Chance. Sie schimpften wie die Rohrspatzen, Renzmann blieb eisenhart. „100 Zuschauer sind drin, mehr darf ich nicht reinlassen, sonst erwartet uns eine deftige Strafe“, erklärte er ihnen.

Da blieb den etwa 30 Fans aus Niederwenigern nur die Wahl, wieder heim zu fahren oder das Spiel durch den Zaun vom Parkplatz aus zu beobachten. Das taten die meisten. Immerhin konnten sie nach 90 spannenden Minuten jubeln. Der SV Hösel unterlag mit 1:4 (0:2), das Ergebnis fiel etwas zu hoch aus, entschädigte aber die mitgefahrenen Gäste-Fans. Zudem muss man sie doch loben, denn keiner wurde wirklich ausfallend. Das sind echte Sportler, diese fußballbegeisterten Mädchen und Jungs aus dem Ruhrgebiet.

Spannend wurde dieses Pokalspiel nach einer halben Stunde. Da köpfte der ungemein gefährliche Gäste-Stürmer Max Golz einen Eckball zum 0:1 ein. Ein Schock für die bis dahin ebenbürtigen Höseler, die gleich noch das 0:2 hinnehmen mussten. Diesmal traf dieser baumlange Golz mit einem herrlichen Volleyschuss. Jetzt merkten die Hausherren, bei denen erstmals der neue Trainer Dennis Wienhusen an der Seitenlinie stand, wie in der Oberliga Fußball gespielt wird. 

Nach der Pause brachte Wienhusen mit Tim Schabbach und Nik Solleder zwei 19-Jährige ins Spiel. Die beiden haben bis in diesem Sommer noch in der A-Jugend von RW Lintorf gespielt. Die Bezirksliga reizte, und so kam der SVH recht locker an diese beiden Talente. Und das Spiel des SV Hösel gewann an Farbe. Johann Kunz traf den Pfosten (52.), und den Abpraller drückte Alex Loepke schmerzfrei über die Linie: nur noch 1:2.

Nun wackelten die bisher so souveränen SF Niederwenigern. Ein harter Schuss von Dion Knoche wurde von einem Verteidiger von der Linie gekratzt, dann scheiterte der eingewechselte Max Esken am Gäste-Torwart aus bester Position. „Jetzt geht bei uns die Post ab“, freute sich zu diesem Zeitpunkt Hösels treuester Fan, Franz Rueber. Aber in der Endphase war der Oberligist einfach zu clever. Er legte einen Zahn zu und gewann letztlich verdient.

Dennis Wienhusen sagte: „Ich bin mega stolz auf meine neue Mannschaft. Der Ausgleich lag mehrfach in der Luft. Aber ein so hoch spielender Gegner bestraft jeden Fehler. Jedenfalls konnte über weite Strecken niemand einen Zweiklassen-Unterschied erkennen.“ Und der zweite Vorsitzende Markus Mayer erklärte: „Im Dezember kommt Dominik Abdel-Ahad aus den USA zu uns zurück. Wenn dann wieder gespielt wird, ist er dabei.“ Der 21-Jährige Stürmer, der in Amerika studiert, hat in der Vorbereitung viele Tore für die Höseler geschossen. Er ist in Deutschland geboren, hat deutsche Eltern, sein Opa ist Palästinenser.

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