Bedrohung im Weltall Nato gründet Weltraumzentrum in Ramstein

Ramstein · Die Nato will im rheinland-pfälzischen Ramstein ein Weltraumzentrum gründen, um wichtige Satelliten vor Angriffen und Gefahren zu schützen. Generalsekretär Jens Stoltenberg verwies darauf, dass Länder wie Russland und China Systeme entwickelten, um "Satelliten zu blenden und zu zerstören".

 Das Nato-Logo.

Das Nato-Logo.

Foto: dpa/Daniel Naupold

Die Nato hat ein eigenes Weltraumzentrum beschlossen, um für Militäreinsätze wichtige Satelliten vor Angriffen und Gefahren zu schützen. Die Verteidigungsminister der Allianz beschlossen am Donnerstag, die neue Stelle beim Luftwaffenkommando der Allianz im rheinland-pfälzischen Ramstein anzusiedeln. Generalsekretär Jens Stoltenberg verwies darauf, dass Länder wie Russland und China Systeme entwickelten, um "Satelliten zu blenden und zu zerstören". Darauf müsse die Nato reagieren.

Die Nato hatte den Weltraum 2019 zum neuen Einsatzbereich erklärt. Er ist damit das fünfte Operationsgebiet neben den traditionellen Bereichen Land, Luft und See und dem 2016 hinzugekommenen Cyberspace.

Das neue Zentrum solle eine zentrale Anlaufstelle sein, um Nato-Missionen mit Kommunikations- und Satellitenbildern zu unterstützen, sagte Stoltenberg. Zudem gehe es darum, Informationen über potenzielle Gefahren für Satelliten auszutauschen.

Stoltenberg hatte am Mittwoch betont, Ziel der Nato sei aber "nicht die Militarisierung des Weltraums". Allerdings haben Bündnismitglieder wie die USA und Frankreich bereits eigene Weltraumstreitkräfte gegründet. Sie sollen auch aktiv angreifende Satelliten zerstören.

Die Bundeswehr hatte im September ihre Kräfte bei der Sicherheit im Luft- und Weltraum gebündelt. Sie stellte in Uedem und Kalkar am Niederrhein ein neue organisiertes Zentrum für Luft- und Weltraumoperationen in Dienst. Zu den zentralen Aufgaben zählt neben dem Schutz von Satelliten vor Angriffen auch die Identifizierung von Gefahren, die von Weltraumschrott im Erdorbit ausgehen.

mt/lan

(th/AFP)
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