Neubau an der Sandstraße Flüchtlingsheim in Leverkusen vor der Eröffnung

Leverkusen · 350 Menschen fassen die Neubauten an der Sandstraße. Das Projekt wurde schneller fertig und kostet weniger als geplant. Der Ausstattungs-Standard ist hoch. Am 29. Oktober ist Tag der offenen Tür.

 Mario Knust (Projektleiter), Jost Dewald (Projektsteuerer), Baudezernentin Andrea Deppe,  Astrid Burghard und Andrea Pesch (Stadtverwaltung).

Mario Knust (Projektleiter), Jost Dewald (Projektsteuerer), Baudezernentin Andrea Deppe,  Astrid Burghard und Andrea Pesch (Stadtverwaltung).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das neue Flüchtlingszentrum an der Sandstraße ist nach 18 Monaten Bauzeit ein halbes Jahr früher fertig als vorgesehen. Die Baukosten betragen mit 17 Millionen Euro gut eine Million Euro weniger als geplant. Vor diesem Hintergrund sprach Baudezernentin Andrea Deppe am Montag beim Pressetermin von einem „echten Anlass zur Freude“. Am 29. Oktober soll der Neubau, der für 350 Personen vorgesehen ist, bei einem Tag der offenen Tür den Nachbarn und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Anfang November solle die ersten Flüchtlinge einziehen. 100 von ihnen bleiben in den Altbauten gleich daneben. Die noch bestehenden stadtweit sechs Containerunterkünfte für Flüchtlinge sollen Stück für Stück aufgegeben, die Menschen an der Sandstraße zusammengefasst werden.

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte die Baudezernentin. In der Tat: Auf den ersten Blick wirkt der Komplex wie eine Art Feriendorf oder eine moderne Freizeitanlage. Die drei bis zu zwei Stockwerken hohen Bauriegel mit acht Wohngebäuden wirken durch ihre in Sandsteintönen verklinkerten Fassaden nobel und übersichtlich. Es dominieren klare Formen im Bauhausstil. Noch fehlen Bäume, Büsche und Rollrasen. Im Innenbereich fällt der Blick auf ein großes, hocheingezäuntes Spielfeld mit Basketballkörben und Fußballtoren. Es gibt Tischtennisanlagen, einen großen Spielplatz, zahlreiche Bänke und Tische im Freien.

Eine Sanierung der Altbauten sei   keineswegs wirtschaftlicher gewesen, betont die Baudezernentin. Die abgerissenen Gebäude der Flüchtlingsunterkunft wiesen erhebliche Bauschäden auf, waren in Modulbauweise errichtet und hätten so keine Möglichkeit zur Sanierung geboten. Der Neubau sei nach den bisherigen Erfahrungen mit Flüchtlingsunterkünften konzipiert und bewusst robust und gebrauchsfest angelegt worden.

Zur modernen „Standardausstattung“ (Deppe) gehören Fußbodenheizung, Wärmedämmung an Fassaden und Fenstern, ein Blockheizkraftwerk, Schulungsräume  und 29 Miele-Waschmaschinen zuzüglich Trocknern im Gemeinschaftstrakt. Ein Wachdienst ist auf dem rundum eingezäunten Gelände rund um die Uhr im Einsatz.

Untergebracht sind die Flüchtlinge in 50 Quadratmeter großen Appartements zu viert, mit zwei Schlafzimmern und jeweils zwei Betten, offener Küche, Toilette und Dusche. Sechs Wohnungen sind barrierefrei und rollstuhlgerecht angelegt.  Auf Balkone wurde verzichtet.

In einer europaweit erfolgten Ausschreibung hatte das Bielefelder Bauunternehmen Depenbrock Systembau den Zuschlag erhalten.

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