Sein Ruhestand ist alles andere als ruhig: „Schreiben und Lesen und Schauen und Ideen ausbrüten“, davon sei er nach wie vor beseelt, sagt Badde. Er schreibt Beiträge für „Die Welt“, arbeitet an Büchern und Filmen für den katholischen Fernsehsender EWTN mit. Die Lust am Schreiben war es, die ihn nicht Lehrer werden ließ, sondern Journalist; zunächst war er Redakteur der „FAZ“, dann Korrespondent für „Die Welt“. Jerusalem war seine erste Korrespondenten-Station, er lernte Stadt und Land kennen und lieben. Auf die Frage nach seinem bedeutendsten Buch antwortet Badde: „Heiliges Land“. Dabei hat er etliche Bücher geschrieben.

Als Motivation nennt er die „Liebe zur römisch-katholischen Kirche, die in St. Anna in Schaag begonnen hat“. Als Jungen in Schaag faszinierten ihn die biblischen und Jerusalemer Motive am Flügelaltar der Kirche. Unter dem Titel „Jerusalem liegt am Niederrhein“ erzählt Badde in „Die Welt“ von seinen Jugenderinnerungen an Schaag zu einer Zeit, in der „Messdiener von den Glockenseilen beim Läuten noch zwei Meter hoch in den Himmel gerissen wurden“. Regelmäßig kehrt er nach Schaag zurück, besucht das Familiengrab und einen Jugendfreund, mit dem er per E-Mail korrespondiert, „natürlich immer in Schaager Platt“.

 Badde geht im Vatikan ein und aus, kennt die wichtigsten Kirchenleute. Und doch nennt er als besonders beeindruckend „die erste Begegnung mit meiner Frau Ellen“, 1968 bei Hephata in Mönchengladbach: Sie war Praktikantin, er Zivildienstleistender. Heute hat das Paar fünf Kinder und neun Enkel. Es ist wohl auch diese Bodenständigkeit, die ihn neben seiner journalistischen Kompetenz beliebt macht. So publizierten zu seinem 70. Geburtstag befreundete Journalisten, Wissenschaftler, Künstler eine Sonderausgabe des Vatican-Magazins, dessen Mitbegründer und Herausgeber Badde ist.

Paul Badde arbeitet zurzeit an einem neuen Buchprojekt. Und will 2021 wieder Schaag besuchen.