Zerreißprobe Harter Kampf um den Vorsitz in der NRW-SPD

Düsseldorf · Im mitgliederstärksten Landesverband droht eine Zerreißprobe. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty kündigt an, dass er auf dem Landesparteitag gegen SPD-Landeschef Sebastian Hartmann antreten wird.

 Thomas Kutschaty, SPD-Landtagsfraktionsvorsitzender. Foto: Federico Gambarini/dpa

Thomas Kutschaty, SPD-Landtagsfraktionsvorsitzender. Foto: Federico Gambarini/dpa

Foto: dpa/Federico Gambarini

In der NRW-SPD ist ein Kampf um den Landesvorsitz der Partei entbrannt. Fraktionschef Thomas Kutschaty kündigte am Donnerstag an, dass er antreten werde: „Ich kandidiere, weil ich an die Zukunft unseres Landes denke.“ Zuvor hatte der amtierende Landeschef Sebastian Hartmann seine Kandidatur auf dem Parteitag am 14. November bekräftigt.

Nach der verlorenen Kommunalwahl steuert die Partei damit auf eine Zerreißprobe zu. Am Donnerstag meldeten sich aus verschiedenen Landesteilen in der Partei Unterstützer für Kutschaty, aber auch für Hartmann zu Wort. Der gerade wiedergewählte Krefelder Oberbürgermeister (OB) Frank Meyer sagte unserer Redaktion: „Ich persönlich halte Thomas Kutschaty für außerordentlich geeignet, SPD-Spitzenkandidat zu sein. Partei- und Fraktionsvorsitz in eine Hand zu legen, finde ich in diesem Zusammenhang folgerichtig.“ Dagegen äußerte sich der neue OB in Hamm, Marc Herter, kritisch zu Kutschatys Kandidatur. Involviert ist in den Machtkampf dem Vernehmen nach auch die SPD-Bundesspitze.

Hartmann selbst zeigte sich überrascht: „Während ich als erster Redner im Bundestag die Debatte zur Innenpolitik in der Haushaltswoche für die SPD eröffnete, erhielt ich von Kollegen den Kandidaturbrief Thomas Kutschatys zugeleitet. Er hat mit mir nicht gesprochen. Das Wichtigste ist mir die Einheit der NRW-SPD, nur dadurch ist sie stark.“

(kib)
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