Armin Laschet würdigt Amtsvorgänger Clement „Persönlich verliere ich einen liebenswerten Menschen"

Düsseldorf · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat seinen verstorbenen Amtsvorgänger Wolfgang Clement gewürdigt. Er sei eine einflussreiche Persönlichkeit in dem Bundesland und darüber hinaus gewesen. Laschet ist aber nicht der einzige Politiker, der wohlwollende Worte findet.

 Ministerpräsident Armin Laschet (Archiv).

Ministerpräsident Armin Laschet (Archiv).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Clement sei "eine prägende Figur Nordrhein-Westfalens und Deutschlands und vielseitiger Akteur in der Zeit der Jahrtausendwende" gewesen, erklärte Laschet am Sonntag. "Persönlich verliere ich einen liebenswerten Menschen, der immer für Rat zur Verfügung stand."

Clement starb nach Angaben seiner Sprecherin in der Nacht zum Sonntag im Kreise seiner Familie in Bonn. Er war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident in NRW und später unter anderem Superminister für Wirtschaft und Arbeit im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).

"Wolfgang Clement war ein echter Nordrhein-Westfale, der durch harte Arbeit und Disziplin in der Politik und anschließend auch in der Wirtschaft erfolgreich war", erklärte Laschet. Seine Verdienste für das Bundesland und dessen Bürgerinnen und Bürger würden unvergessen bleiben. "Nordrhein-Westfalen verliert einen modernen Gestalter und pragmatischen Lenker, der das Bild unseres Landes langfristig geprägt hat", erklärte Laschet weiter.

Auch Kanzlerin Angela Merkel hat den gestorbenen Ex-Wirtschaftsminister als entscheidend für die Agenda 2010 gewürdigt. „Wolfgang Clement hat viel dazu beigetragen, notwendigen wirtschaftlichen Strukturwandel und die Belange der arbeitenden Menschen miteinander in Einklang zu bringen“, ließ Merkel am Sonntag über Regierungssprecher Steffen Seibert per Twitter mitteilen.

Clement habe Deutschland „große und bleibende Dienste erwiesen“, er sei entscheidend an einer der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben beteiligt gewesen: „den Sozialreformen der Agenda 2010, die uns den Weg aus der hohen Arbeitslosigkeit wies.“ Ihr Mitgefühl gelte seiner Frau, seinen Töchtern und Enkeln.

Auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer würdigte Clement. Der streitbare Sozialdemokrat habe Deutschland entscheidend geprägt. Dafür gebühre im Dank.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb am Sonntag an die Witwe Karin Clement.: „In allen seinen Ämtern, und insbesondere als Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit und als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hat sich Ihr Mann über alle Parteigrenzen hinweg bleibende Verdienste erworben.“

Mit eigenständigen und auch unbequemen Standpunkten habe sich der ehemalige SPD-Politiker dafür eingesetzt, Deutschland zukunftsfähig zu machen. „Bis zuletzt war Ihr Mann ein Kämpfer für die soziale Marktwirtschaft“, heißt es in Steinmeiers Kondolenzschreiben.

Der Präsident des Düsseldorfer Landtags, André Kuper, hat Wolfgang Clement im Namen der Abgeordneten gewürdigt. Mit Clement verliere das Land „eine der bekanntesten Persönlichkeiten“ und einen prägenden politischen Kopf der vergangenen Jahrzehnte. „Er war ein unerschrockener Demokrat und engagierter Parlamentarier“, so Kuper.

„Er stand in all den Jahren, in denen er Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen war, für einen Aufbruch unseres Landes“, teilte Kuper mit. „Als gelernter Journalist lag ihm an Ergebnissen und Erfolgen, an denen er sich und andere maß. Seine Ungeduld stand im Dienst dieses Wandels und war der Größe der Aufgabe geschuldet.“ Der Landtag und das Land Nordrhein-Westfalen verdankten „dem Menschen und Politiker Wolfgang Clement viel“.

(ham/AFP/dpa)
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