Jahresbericht der Bundesregierung Gemischte Bilanz nach 30 Jahren Einheit

Berlin · Trotz vieler Fortschritte sieht die Bundesregierung noch Handlungsbedarf. Künftig müssten in Ostdeutschland mehr Firmen mit Zukunftstechnologien angesiedelt werden. Defizite bestünden beim Demokratieverständnis in Ostdeutschland.

 Marco Wanderwitz (CDU), Ostbeauftragter der Bundesregierung, zeigt bei der Vorstellung den Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2020.

Marco Wanderwitz (CDU), Ostbeauftragter der Bundesregierung, zeigt bei der Vorstellung den Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2020.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Marco Wanderwitz, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, war 14 Jahre alt, als die DDR 1989 zusammenbrach. Für ihn und seine Kinder seien Marktwirtschaft und parlamentarische Demokratie Selbstverständlichkeiten, sagt der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichts zum Stand der Deutschen Einheit. Doch für viele, häufig ältere Menschen sei das nicht der Fall, wie er in seinen Bürgersprechstunden erfahren habe. Für Wanderwitz ist auch das ein Grund, nach 30 Jahren Einheit eine differenzierte Bilanz zu ziehen: Bei der Angleichung von Wirtschaft und Lebensverhältnissen gebe es gute Fortschritte, doch „Unterschiede bei der Bewertung der Demokratie, bei Einstellungen zu etwas Fremdem oder der Verbreitung rechtsextremistischer Orientierungen“ bereiten der Regierung Sorgen.