Mutmaßliche Entführung Maas fordert Klarheit über Verbleib von Kolesnikowa

Berlin/Minsk · Nach dem Verschwinden der Oppositionellen Maria Kolesnikowa hat Bundesaußenminister Heiko Maas sofortige Aufklärung von der Führung in Belarus gefordert - und Sanktionen angekündigt.

 Heiko Maas, Außenminister von Deutschland, spricht im Auswärtigen Amt (Archivfoto).

Heiko Maas, Außenminister von Deutschland, spricht im Auswärtigen Amt (Archivfoto).

Foto: dpa/Stefanie Loos

„Wir sind in großer Sorge um Frau Kolesnikowa. Wir fordern Klarheit um den Verbleib und die Freilassung aller politischer Gefangener in Belarus“, sagte der SPD-Politiker der „Bild“-Zeitung. „Die fortgesetzten Verhaftungen und Repressionen, auch und vor allem gegen die Mitglieder des Koordinierungsrates, sind nicht hinnehmbar.“

Der Koordinierungsrat der Demokratiebewegung in Belarus hatte am Montag mitgeteilt, dass Kolesnikowa und zwei ihrer Mitarbeiter verschwunden seien. Er geht mittlerweile davon aus, dass sie entführt wurde. Kolesnikowa ist eine der wichtigsten Oppositionellen, die sich gegen den Staatschef Alexander Lukaschenko stellen. Am Montagabend gab es noch immer keine Informationen zu ihrem Verbleib.

„Wer die Bilder der friedlichen Demonstrationen aus Minsk sieht, der kann die Augen nicht davor verschließen, dass die Menschen einen Wandel in der Politik und im Führungsstil fordern“, sagte Maas. Die Bundesregierung arbeite in der EU mit Hochdruck an einem Sanktionspaket gegen das Regime in Minsk. „Wenn Herr Lukaschenko seinen Kurs nicht ändert, werden wir in der EU reagieren.“

(dpa)
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