Gasstreit im Mittelmeer Mission Frieden

Athen · Bundesaußenminister Heiko Maas hat die Türkei und Griechenland eindringlich zur Beilegung des Gasstreits im östlichen Mittelmeer aufgerufen. Er warnt vor einer militärischen Eskalation. Ankara zeigt sich unbeeindruckt.

 Coronakonform: Bundesaußenminister Heiko Maas (r.) begrüßt den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis.

Coronakonform: Bundesaußenminister Heiko Maas (r.) begrüßt den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis.

Foto: dpa/Thanassis Stavrakis

Mitten in der Auseinandersetzung um Gas und Grenzverläufe im östlichen Mittelmeer feiert die offizielle Türkei die Erinnerung an eine Schlacht: Am 26. August 1071 besiegten die muslimischen Seldschuken im südostanatolischen Malazgirt die christlichen Byzantiner und leiteten damit die späteren Eroberungszüge der Osmanen ein. Als Bundesaußenminister Heiko Maas am Dienstag nach Ankara flog, um im Mittelmeer-Streit zu vermitteln, veröffentlichte das türkische Informationsamt zum Jahrestag der Schlacht ein Video, das die Kampfbereitschaft der modernen Türkei herausstellte – und die türkische Suche nach Erdgas in umstrittenen Teilen des Mittelmeers als heldenhafte Mission präsentierte. In Athen, seiner ersten Station an diesem Tag, sprach Maas von der Gefahr eines Krieges zwischen Griechenland und der Türkei: „Jeder noch so kleine Zündfunke kann zur Katastrophe führen“, warnte der Minister. Hinweise auf Kompromissbereitschaft gab es aber nicht.