Ministerin Heinen-Esser in Neuss Neue Ideen für die Lebensmitteltechnologie im Blick

Neuss · NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser war am Dienstag zu Gast bei der Ölmühle Sels. Bei dem Treffen ging es um neue Ideen für die Lebensmitteltechnologie und den Standort Neuss.

 Ministerin Ursula Heinen-Esser (Mitte) bei ihrem Besuch in Neuss im Labor der Ölmühle Sels.

Ministerin Ursula Heinen-Esser (Mitte) bei ihrem Besuch in Neuss im Labor der Ölmühle Sels.

Foto: Andreas Woitschützke

Speziell um neue Ideen in der Lebensmitteltechnologie, für die Neuss ein Zentrum werden soll, ging es am Dienstag bei einem Treffen in der Neusser Ölmühle O. & L. Sels. Diese „neuen Ideen“ wollte sich auch die nordrhein-westfälische Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Ursula Heinen-Esser (CDU), anhören. Der Bürgermeisterkandidat der CDU Jan-Philipp Büchler hatte eingeladen und konnte mit Hermann Gröhe (MdB) und Jörg Gerlings (MdL) die Neusser Mandatsträger aus Bund und Land begrüßen, den Chef der Kreisverwaltung, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und seinen Stellvertreter Kreisdirektor Dirk Brügge sowie weitere Gäste, die in der Neusser CDU eine Rolle innehaben.

Gastgeber Julian Sels stellte zunächst sein Unternehmen vor, das seit 1890 unverändert eine der größten Ölmühlen europaweit ist. „Neuss hat Öl- und Kornmühlen, hier werden 50 Prozent der deutschen Produktion von Rapsöl hergestellt und Mehl für mehr als acht Millionen Menschen täglich“, leitete Jan-Philipp Büchler zu seiner Vision „Rhein-Ruhr-Valley for Food“ mit den Zentren Neuss und Mönchengladbach über. Die industrielle Wertschöpfungskette von der Agrarindustrie bis zum Maschinenbau sei bereits vorhanden, die ebenfalls vorzufindende Entwicklungs- und Innovationskraft müsse „entschlossen angepackt“ werden. Alexander Prange, Professor an der Hochschule Niederrhein, bestätigte, dass Neuss und der Rhein-Kreis als Lernort fest verortet seien. „Wir möchten als Hochschule in die Fläche und Inhalte zusammenführen“, sagte der Wissenschaftler, der sich mit den Themen pflanzlicher Erzeugung und ihrer Weiterproduktion beschäftigt. „Was definitiv fehlt, ist die Nähe von Produkten zur Wissenschaft.“ Er forderte besonders den Mittelstand auf, Verbindungen zur Wissenschaft zu suchen. Ministerin Ursula Heinen-Esser hörte sich die Statements vollkommen entspannt an, „denn in meinem Hause ist das Projekt gut bekannt und die Begeisterung ist groß, weil wir die Verbindungen zwischen Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft brauchen“. Sie wünscht sich, dass das rheinische Revier „High Tech“-Park wird und wird sich noch diese Woche in Berlin um weitere Förderung bekümmern.

An diesem Punkt brach Landrat Hans-Jürgen Petrauschke eine Lanze für die Landwirtschaft: „Immerhin werden über 50 Prozent der Fläche im Rhein-Kreis Neuss landwirtschaftlich genutzt. Auch in Zeiten eines Strukturwandels muss die Landwirtschaft genügend und neue Flächen zur Verfügung haben.“ Jan-Philipp Büchler, der Professor an der Fachhochschule Dortmund für Unternehmensführung und Global Business Management ist, nutzte die Veranstaltung auch für ein wenig Wahlkampf.

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