Driehsen-Hof in St. Tönis Ministerin Heinen-Esser bricht Lanze für die Landwirtschaft

St. Tönis · Es gebe viele Probleme, die gelöst werden müssten, sagte die NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser beim Gespräch mit Bauern in St. Tönis. Gastgeber war die Familie Driehsen.

 NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) im Gespräch mit Parteifreunden und Landwirten auf dem Driehsen-Hof in St. Tönis.

NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) im Gespräch mit Parteifreunden und Landwirten auf dem Driehsen-Hof in St. Tönis.

Foto: Norbert Prümen

Auf Einladung der CDU war NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser am Montagabend auf dem Hof der Familie Driehsen in St. Tönis zu Gast. „Das ist kein Show-Termin“, gab Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) zu verstehen. Und die Ministerin sprach Klartext. Sie und ihr Ministerium wüssten, dass es viele „Baustellen“ gebe und dass immer neue Probleme gelöst werden müssten.

Die Ministerin begann mit dem Thema „Saisonarbeitskräfte“: „Wir sind da durch Corona schon in eine schwierige Situation gekommen.“ Im Gegensatz zu großen Betrieben und Schlachthöfen seien auf den Höfen nur kleinere Verstöße festgestellt worden. Zur Dürre-Problematik sagte sie: „Wir arbeiten an einem neuen Landeswassergesetz.“ Die Trinkwasserversorgung werde dabei Vorrang haben. Landwirte meldeten sich zu Wort, die Angst haben, irgendwann ihre Felder nicht mehr ausreichend bewässern zu können. Die Ministerin gab indirekt zu, dass diese Verunsicherung nicht ganz grundlos ist: „Wir leiden unter dem Klimawandel, und sie als Landwirte sind die Ersten, die das zu spüren bekommen“, erklärte Ursula Heinen-Esser. Es gelte, künftig Pflanzen anzubauen, die weniger Wasser brauchen. „Wir müssen da mehr in Forschung investieren“, sagte sie.

Ein weiteres Thema war die Düngeverordnung. 2017 war eine neue Verordnung vom Bund erlassen worden, die der zuständige EU-Kommissar dann als zu wenig tauglich für die Entlastung des Grundwassers ablehnte. Die Ministerin sah ein, dass die Landwirte mit der Neufassung nicht zufrieden sind, erklärte dazu aber: „Wir hatten keine andere Wahl, sonst hätten wir 800.000 Euro an die EU bezahlen müssen, und zwar pro Tag.“ Ein Landwirt beklagte das schlechte Image seines Berufsstandes: „Wir sind die Bösen, die es von allen Seiten drüberkriegen, wir sind für viele Tierquäler und Grundwasservergifter.“

Für die Ministerin ist die Landwirtschaft eine Zukunftsbranche. Sie mahnte einen gesellschaftlichen Konsens an, die Menschen müssten die Landwirtschaft und ihre Probleme verstehen. Sowohl von der Familie Driehsen, die rund 200 Kühe und 800 Hühner hat, als auch vom Tönisvorster CDU-Vorsitzenden Dirk Louy gab es für die Ministerin am Ende ihres Besuchs Präsentkörbe.

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