Jugendcafé und Evangelischer Kirchenkreis Graffiti-Workshop für Kinder fördert Kreativität

Manfort · Graffiti-Workshops des JuCa (Jugendcafé) des Jugendwerks des Evangelischen Kirchenkreises in Kooperation mit der Regenbogenschule in Manfort.

 Bitu (l.) und Selam mit ihren kleinen Kundstwerken.

Bitu (l.) und Selam mit ihren kleinen Kundstwerken.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Selam ist acht Jahre alt und kommt aus Äthiopien. „Die Farben meines Landes sind grün, gelb, rot“, erzählt sie stolz und zeigt dabei auf ihr gestaltetes Bild. Dort ist allerdings der gelbe Streifen der Flagge ihres Heimatlandes in orange gehalten. „Das liegt daran, dass die gelbe Farbe leider leer war. Und orange ist ja fast genauso hell“, sagt sie. In großen Buchstaben ist auf der Flagge ihr Name zu lesen: Selam. Ihre vier Jahre ältere Schwester Bitu hatte mit der gelben Farbe noch Glück. Ihre Äthiopien-Flagge wird allerdings nicht mit ihrem Namen ergänzt. Sie hat sich selbst gemalt, mit einem Peace-Zeichen. Frieden als Zeichen für die ganze Welt.

Selam und Bitu zählen zu den 15 Kindern, die das Angebot eines Graffiti-Workshops des
JuCa (Jugendcafé) des Jugendwerks des Evangelischen Kirchenkreises in Kooperation mit der Regenbogenschule in Manfort wahrnehmen durften. Die Kinder und Jugendlichen lernen die Grundregeln der Graffitikunst kennen und können sich an selbstgebauten Leinwänden mit den Graffitifarben ausprobieren.

Ziel der gesamten Ferienwoche ist, eine attraktive Freizeitgestaltung durch die Förderung von Kreativität zu ermöglichen und den Kindern und Jugendlichen aller Nationalitäten und Konfessionen aus dem Stadtteil Manfort eine Chance zu bieten, ihren Alltag mit etwas Besonderem zu füllen. Kommunikation und Gemeinschaft stehen im Vordergrund.

„Wir hätten natürlich gerne noch mehr Kindern die Teilnahme ermöglicht, aber wir sind froh, dass wir in dieser Zeit überhaupt die Zusage erhalten haben, diesen Workshop durchführen zu dürfen“, sagt Kirsten Tang, die Schulleiterin der Regenbogenschule an der Scharnhorststraße. Nach nur einem Tag seien die Plätze bereits vergeben gewesen, ergänzt Jonas Inden, Leiter des Jugendcafés. Die Hürden, um finanzielle Mittel zu erhalten, seien sehr hoch gewesen. Deshalb hofft er, dass auch in den Herbstferien weiter Geld zur Verfügung steht, um solche Angebote für Kinder und Jugendliche weiter offerieren zu können.

Selam würde das begrüßen. Sie erzählt – während sie die Erwachsenen durch die Graffiti-Ausstellung führt – nicht nur einiges über 3D-Techniken und Anwendungsverfahren, sondern auch, dass sie bereits sehr oft Angebote des JuCa wahrgenommen hat: „Da sind meine Freunde, wir sind glücklich hier.“

Pfarrer Bernd-Ekkehart Scholten, Assessor des Kirchenkreises Leverkusen, lobt die gute Zusammenarbeit von Schule, Schulamt und Jugendwerk. Nur durch solche Verzahnungen könne ein adäquates Programm für Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt werden.

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