Linkspartei empört Starbucks gibt Mehrwertsteuersenkung offenbar nicht weiter

Berlin · Die Linkspartei hat Starbucks scharf kritisiert, weil sie die Senkung der Mehrwertsteuer in Deutschland mutmaßlich nicht an seine Kunden weitergibt. Das geht aus einer internen E-Mail der Kaffeehauskette verhor.

Eine Starbucks-Filiale in den USA.

Eine Starbucks-Filiale in den USA.

Foto: AP/Jim Mone

Dass Starbucks die Senkung zur eigenen Profitmaximierung nutze, sei empörend, erklärte am Samstag die Vorsitzende der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali. Die Verantwortung dafür träge aber die Bundesregierung. "Anstatt Gelder mit der Gießkanne zu verteilen und so auch die Profite von Steuerprellern wie Amazon und Starbucks zu erhöhen, sollten die, die es brauchen, die kleinen und mittleren Unternehmen, viel stärker unterstützt werden", so die Politikerin. "Starbucks wird am Ende nur eines von vielen Unternehmen sein, das sich jetzt mit Unterstützung der Bundesregierung auf Kosten der Steuerzahler bereichert."

Der Berliner "Tagesspiegel" hatte zuvor unter Berufung auf eine interne Email an deutsche Starbucks-Partner berichtet, der US-Konzern werde die Einsparungen aus der Steuersenkung nicht an seine Kunden weitergeben. Amrest Coffee Deutschland, der Betreiber nahezu aller deutschen Starbucks-Filialen, habe dies mit den langfristigen Perspektiven der Kette begründet. Man wolle an dem Tarifvertragsabschluss festhalten und der vereinbarten schrittweisen Lohnsteigerung von durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr nachkommen. Die Mehrwertsteuersenkung gebe dafür einen "flexibleren Handlungsspielraum".

Bei Starbucks Deutschland war am Samstag zunächst niemand für eine Stellungnahme zu dem Bericht erreichbar. (Reporter: Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030-2888-5168 oder 069-7565-1236.)

(lukra/Reuters)
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