Von der Leyen und Merkel skizzieren Europa-Pläne „Wir kriegen das hin, nicht wahr, Ursula?“

Berlin/Brüssel · Sechs Monate deutscher Ratspräsidentschaft entscheiden darüber, ob Europa für die nächsten Jahrzehnte auf die richtigen Gleise gesetzt werden, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Und damit über Scherbenhaufen oder Denkmal für sie und Angela Merkel.

 Weit entfernt, trotzdem nah beieinander: Ursula von der Leyen (l.) und Angela Merkel am Donnerstag.

Weit entfernt, trotzdem nah beieinander: Ursula von der Leyen (l.) und Angela Merkel am Donnerstag.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Wären es zwei Männer, die für ein halbes Jahr die mächtigste Doppelspitze in Europa bilden, wäre das keine Erwähnung wert. Wenn beide aus ein und demselben Land stammen, ist das schon interessanter. Aber wenn es zwei starke Frauen aus Deutschland sind, die obendrein schon lange gemeinsam Politik machen, führt das zu neuen Wortschöpfungen. „Europa ist eine Frau“, hatte Ex-Ratspräsident Donald Tusk bei der Wahl von Ursula von der Leyen (CDU) zur EU-Kommissionspräsidentin im vorigen Jahr gesagt. Am Mittwoch übernahm Deutschland unter der Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die EU-Ratspräsidentschaft. Also titelte die „Zeit“: „Europa ist zwei Frauen“. Am Donnerstag erklärten die beiden Politikerinnen ihre Pläne für dieses Europa in der Corona-Krise, der Klimakrise, der drohenden Wirtschaftskrise und der Suche nach einem souveränen und selbstbewussten Platz zwischen den Fronten der USA, Russlands und Chinas. Je nachdem, was und wie es ihnen gelingt, kann es einen Scherbenhaufen geben – oder sie setzen sich ein Denkmal.