0:0 beim Absteiger Carl Zeiss Jena KFC Uerdingen vergibt die nächste Chance

Jena · Der KFC Uerdingen hat die nächste Chance vertan, nochmals oben anzugreifen. Beim Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena kamen die Gäste nicht über ein 0:0 hinaus und sind damit seit vier Spielen ohne Sieg. Am Mittwoch kommt der Spitzenreiter MSV Duisburg.

 Kein Durchkommen: Christian Kinsombi wird von Pierre Fassnacht gestoppt.

Kein Durchkommen: Christian Kinsombi wird von Pierre Fassnacht gestoppt.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Der KFC Uerdingen ist nicht in der Lage, die Schwächen der Gegner zu nutzen. Der Mannschaft fehlt es an Tempo, Spielwitz und Durchschlagskraft. Das wurde einmal mehr in der Begegnung beim abgeschlagenen Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena deutlich. Trainer Stefan Krämer versuchte alles, seine Mannschaft auch, sie war dominant und drängte auf den Siegtreffer. Doch er fiel nicht. Tief enttäuscht traten die Gäste die Heimreise an.

Die weiterhin verrückten Ergebnisse in der 3. Liga, in der jeder wirklich jeden besiegen kann, hatten vor der Begegnung am Sonntag Mittag zur Folge, dass die Uerdinger mit einem Sieg bis auf vier Punkte an den Tabellendritten heranrücken konnten. Doch dazu bedurfte es nach drei sieglosen Spielen endlich wieder eines Dreiers. Für Jena war es das erste Heimspiel im traditionsreichen Stadion Ernst-Abbe-Sportfeld, nachdem das Land Thüringen jetzt endlich grünes Licht gegeben hatte. Wenngleich die Partie natürlich ohne Zuschauer stattfand, so hatten die heimischen Fans doch Spruchbänder aufgehängt, auf denen sie forderten, der Verein solle Söldner wegschicken, Veträge auflösen, auf den eigenen Nachwuchs setzen und so die Identifikation stärken.

Uerdingens Trainer Stefan Krämer musste seine Elf ändern, weil die beiden Torjäger Tom Boere und Osayamen Osawe mit Muskelfaserrissen passen mussten. Zudem fehlten weiterhin Kapitän Jan Kirchhoff, Torhüter Lukas Königshofer, Kevin Großkreutz, Roberto Rodriguez und Hakim Guenouche. Die beiden in den vergangenen Wochen verletzten Manuel Konrad und Rijad Kobiljar standen erstmals nach der Corona-Zwangspause im Kader, aber bei Beginn natürlich noch nicht wieder auf dem Feld.

Krämer setzte angesichts der Tabellenkonstellation auf ein offensives 4-3-3-System. Bei strömendem Regen übernahmen die Gäste von der ersten Sekunde an das Kommando und drängten auf die Führung. In der Anfangsphase gab es auch die beiden ersten Möglichkeiten. Zunächst verpasste Adriano Grimaldi eine Hereingabe, dann verfehlt ein guter Distanzshuss von Adam Matuschyk knapp das Ziel. Nach einer halben Stunde verließ der einzig verbliebene Torjäger Grimaldi verletzt den Rasen – die Adduktoren zwickten. Jena lauerte auf Konter und hatte eine gute Chance nach einem Freistoß, als Justin Schau jedoch verpasste. So ging es torlos in die Pause: Geduld und Zielstrebigkeit waren gefragt.

Nach dem Wechsel brachte Krämer in Boubacra Barry und Rijad Kobiljar zwei frische Kräfte für Dennis Daube und Franck Evina. Der KFC startete erneut dominant, aber auch die schönste Kombination nach 40 Sekunden blieb ohne Erfolg. Nach einer Stunde forderten die Gäste nach einer Attacke gegen Christian Kinsombi einen Elfmeter, doch der Pfiff blieb aus. Dann holte Krämer die Brechstange heraus und beorderte Assani Lukimya in die Sturmspitze, der wenig später, allerdings aus Abseitsposition, den Pfosten traf - das Zeichen für eine längere Schlussoffensive. „Bleibt geduldig“, rief Torhüter Rene Vollath und versuchte, seine Mitspieler aufzumuntern, die sich schwer taten, die Defensive des Gegners zu knacken. Doch trotz erdrückender Überlegenheit des KFC blieb es beim 0:0.

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