Gemeinschaftsunterkunft Theodor-Heuss-Straße Flüchtlinge beackern gemeinsam Hügelbeet
Langenfeld · Vor der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an der Theodor-Heuss-Straße gedeihen Gemüse, Kräuter und demnächst auch eine Blumenwiese. Die Bewohner freuen sich über die Möglichkeit, dort nach eigenem Geschmack etwas zu pflanzen und zu ernten.
Ayaz Chechu stammt aus dem Irak, wohnt mit Frau und drei Kindern in der Flüchtlingsunterkunft an der Theodor-Heuss-Straße. Gemeinsam blicken sie auf das Stückchen Beet, das sie jetzt für sich beackern dürfen. Etwas Kopfsalat, Tomaten und Radieschen wachsen heran. „Das ist eine große Freude für uns“, sagt Chechu am Mittwoch bei einer Pflanzaktion, zu der Bürgermeister Frank Schneider mit weiteren Stadtoffiziellen erschienen ist. Neben den Gemüse- und Kräuterbeeten säen Kinder aus der von zurzeit etwa 60 Asylbewerbern bewohnten Gemeinschaftsunterkunft Blumensamen für eine bunte Wiese.
Wegen einer Gasleitung könne das Gelände zwischen den beiden Unterkünften nicht bebaut werden, sagt Schneider. Nach seinen Worten hatte die städtische Flüchtlingsbetreuerin Bouthaina Halawi „eine gute Idee, die nun umgesetzt wird“. Gemeinsam mit dem zuständigen Hausmeister hatte Halawi vorgeschlagen, zusätzlich zur geplanten Blumenwiese des Projekts „Langenfeld summt“ auch Flächen für Gemüse, Salat und Kräuter anzulegen. „Bei der Flüchtlingsunterkunft an der Industriestraße wurden vor wenigen Jahren schon mal solche Gemüsebeete für die Eigenversorgung angelegt“, sagt Schneider. Damals geschah dies auf Initiative des benachbarten Firmenchefs Theo Besgen hin.
Bei dem halbhohen Hügelbeet an der Theodor-Heuss-Straße sollen laut Sozialamtsleiter Holger Hammer vor allem die Kinder der geflüchteten Familien in die Gartenarbeit einbezogen werden. Und die Blühwiese solle die Mädchen und Jungen künftig zur Naturbeobachtung einladen und so auch umweltpädagogische Zwecke erfüllen. „Die natürlichen Kreisläufe lassen sich auch im Nutzgartenbereich gut erleben“, betont die städtische Klimaschützerin Verena Wagner.
Laut Halawi teilen sich immer zwei Familien ein Beet. Der Austausch bei der Gartenarbeit und der Zubereitung von Gerichten stärke das Gemeinschaftsgefühl und gute Miteinander der Bewohner.