Taekwondo Die Taekwondoka trainieren wieder

Die Auflagen und Kontrollen sind im Sportwerk streng. Als Kampfsport mit absichtlichen Körperkontakt, der meist in geschlossenen Räumen ausgeübt wird, steht auch Taekwondo aktuell unter besonderer Beobachtung und besonderen Hygiene- und Abstandsregeln. Die werden im Sportwerk bis ins kleinste Detail akribisch umgesetzt.

 Fabian Fischborn mit Charlotte und Tim beim Taekwondo-Training in den Räumen des Sportwerks.

Fabian Fischborn mit Charlotte und Tim beim Taekwondo-Training in den Räumen des Sportwerks.

Foto: rp/tino hermanns

(tino) Fabian Fischborn steht mit einer Namensliste in den frisch desinfizierten Händen und dem inzwischen obligatorischen Mund-Nasen-Schutz im Gesicht am Eingang des Sportwerks. In  zwei Metern Entfernung „überwacht“ Sportwerk-Cheftrainer Inan Tunc im gleichen „Sicherheitsoutfit“ die „Einlasskontrolle“ und die Handdesinfektion der kleinen Taekwondoka. Nur wer ebenfalls eine Mund-Nase-Maske trägt und sich die Hände desinfiziert, darf das Gebäude gemäß der Hygienebestimmungen betreten. Im Inneren zeigen Pfeile auf dem Boden, auf welchem Weg man sich zur Trainingshalle bewegen und auf welchem Wege man sie verlassen darf. In der Halle selbst sind alle zwei Meter Markierungen auf den Hallenboden geklebt, um allen deutlich zu machen, wo man sich aufhalten darf. „Ich fühle mich so ein bisschen wie ein Gefängniswärter“, meint Fischborn lächelnd. „Ins Sportwerk kommen aktuell nur Leute rein, die auf meiner Liste stehen.“

Als Kampfsport mit absichtlichen Körperkontakt, der meist in geschlossenen Räumen ausgeübt wird, steht auch Taekwondo aktuell unter besonderer Beobachtung und besonderen Hygiene- und Abstandsregeln. Die werden im Sportwerk bis ins kleinste Detail akribisch umgesetzt. „Im Training halten wir die Gruppengrößen klein, wir verzichten auf Körperkontakt und machen Übungen meist auf der Stelle“, erläutert Tunc. „Wir arbeiten aktuell in erster Linie an Koordination und Technik. Und wir haben die Übungsstunden von 60 auf 45 Minuten gekürzt, damit wir zwischen den einzelnen Gruppen die komplette Halle durchlüften und desinfizieren können.“

Das Sportwerk hat die Übungseinheiten von den vier Vereinsstandorten im Stadtgebiet am Taekwondo-Bundesleistungsstützpunkt in Unterbilk zentralisiert. „Wir haben allen unseren Mitgliedern ein Angebot über einmal Training pro Woche gemacht. Theoretisch dürften wir mit 24 Leuten trainieren, aber wir achten darauf, dass nicht mehr als acht, maximal zehn gleichzeitig in der Halle sind“, so Tunc. „Die Umkleiden und die Cafteria sind geschlossen. Gewartet wird vor der Halle. Zum Glück ist schönes Wetter, da kann man problemlos vor der Halle warten.“

Noch kleiner sind die Trainingsgruppen der Athleten vom Bundes- und Landesleistungsstützpunkt. Weil sie eben auch mit Körperkontakt trainieren, sind immer nur zwei Kämpfer plus ein Trainer in der Halle. „In den letzten Wochen trainieren auch immer die gleichen Taekwondoka aus dem Leistungsbereich zusammen, um die Infektionsgefahr mit dem Corona-Virus weiter einzudämmen“, meint Tunc. „Die meisten Kinder sind, was die Einhaltung der Hygieneregeln betrifft, disziplinierter als Erwachsene. Die Kids halten sich einfach daran.“

Klar, unter den derzeitigen Bedingungen kann kein normales Vereinsleben aufkommen. Der soziale Treffpunkt Nummer eins des Sportwerks, an dem geklönt, sich verabredet, Freundschaften geschlossen wurden, die Cafeteria, ist nicht zugänglich. „Per soziale Medien halten wir Kontakt zu unseren Mitgliedern“, so Tunc.

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