Elfer-Streit beim 1. FC Köln Uth fordert klare Ansage von Trainer Gisdol

Köln · Kölns Trainer Markus Gisdol gestand seinen Spielern Eigenverantwortung zu - doch das ging schief. Jhon Cordoba wollte unbedingt schießen, Mark Uth setzte sein Recht als Elfmeter-Schütze durch - und verschoss, irritiert durch die unnötige Diskussion.

Kölns Mark Uth (l) im Duell mit  Andre Hoffmann von Fortuna Düsseldorf.

Kölns Mark Uth (l) im Duell mit Andre Hoffmann von Fortuna Düsseldorf.

Foto: dpa/Thilo Schmuelgen

Mark Uth versuchte, sich diplomatisch auszudrücken. Doch der Ärger brach aus ihm heraus. Nach dem kuriosen Elfmeter-Streit mit unglücklichem Ausgang forderte der Ex-Nationalspieler vom 1. FC Köln eine klare Ansage seines Trainers. „Das sollte vorher ein bisschen besser kommuniziert werden“, sagte der 28-Jährige in Richtung von Markus Gisdol. Und Kapitän Jonas Hector erklärte die Diskussion kurzerhand zum „Thema für den Stuhlkreis“.

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Der Trainer hatte vor dem 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf nicht explizit einen Elfmeter-Schützen bestimmt. Als die Kölner beim Stande von 0:1 in der 59. Minute schließlich einen Strafstoß zugesprochen bekamen, schritt Torjäger Jhon Cordoba mit dem Ball unter dem Arm entschlossen zum Elfmeterpunkt. Uth rief ihm etwas entgegen, Cordoba blickte fragend zur Bank - und knallte den Ball dann wütend auf den Boden. Uth durfte schießen. Doch nach der Diskussion fehlte ihm offenbar die Konzentration, Düsseldorfs Torwart Florian Kastenmeier hielt.

„Das bringt einen schon ein bisschen aus dem Konzept“, sagte Uth, obwohl er „dies nicht als Ausrede nehmen wollte“ und eine Niederlage „auf meine Kappe genommen hätte“. Doch die Eigenverantwortung, die Gisdol seinen Spielern bewusst gewährt, ging in diesem Fall schief.

„Es ist schade, dass Mark dadurch ein bisschen verunsichert wurde“, sagte Gisdol. Er freue sich, „dass Spieler sich aufdrängen und nicht verkriechen“, sagte der Trainer. Und deutete doch an, sich künftig festlegen zu wollen. „Für mich war klar, dass Mark schießt“, sagte Gisdol: „Aber vielleicht müssen wir das noch klarer benennen.“

Uth wird in den letzten sieben Spielen der unumstrittene Strafstoß-Schütze des FC sein. Trotz des zweiten Fehlschusses beim neunten Elfmeter seiner Profi-Karriere. Und trotz der unklaren Zukunft der Schalker Leihgabe, die die Kölner gerne fest verpflichten würden.

Kurios war jedoch, dass ausgerechnet der zuvor gekränkte Cordoba am Sonntag für das Happy End aus Kölner Sicht sorgte. Nach Gegentoren von Kenan Karaman (41.) und Erik Thommy (61.) hatte Anthony Modeste (88.) den bis dahin schwachen FC zurück ins Spiel gebracht, ehe der Kolumbianer in der Nachspielzeit mit seinem elften Saisontor die Derby-Niederlage abwendete. „Der Punkt ist Gold wert für uns“, sagte Gisdol. Denn bei weiter zehn Punkten Vorsprung auf die Fortuna auf dem Relegationsrang ist der Klassenerhalt nun fast gesichert. Und von Europa hat in Köln sowieso nie jemand offiziell geredet.

(dpa/old)
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