Feiertag in Düsseldorf Die Altstadt ist trotz Corona voll am Vatertag

Düsseldorf · An Christi Himmelfahrt zog es viele Besucher in die Düsseldorfer Altstadt und an den Rhein, um das gute Wetter zu genießen. Nicht alle Menschen hielten sich an die Kontaktbeschränkungen.

Düsseldorf: Vatertag 2020 in der Altstadt und Kaiserswerth
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Vatertag 2020 in Düsseldorf

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Foto: Christoph Wegener

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und ein langes Wochenende steht vor der Tür: normalerweise ist die Düsseldorfer Altstadt an solchen Tagen schon zur Mittagszeit voller Besucher. Aufgrund der strengen Kontaktbeschränkungen und einem reduzierten Sitzplatzangebot in den Restaurants und Kneipen fällt der Andrang dieses Jahr an Christi Himmelfahrt etwas geringer aus. Dennoch zieht es viele Menschen in die Altstadt und an den Rhein. Schon vormittags kann man kleine Grüppchen beobachten, die über die Bolkerstraße schlendern und draußen an den Tischen das erste kühle Alt trinken.

Roland Schmidt und sein Sohn Marvin sind aus Duisburg nach Düsseldorf gekommen. Für sie ist der Vatertag in Düsseldorf eine Premiere: „Eigentlich fahren wir über Christi Himmelfahrt immer in den Urlaub. Der Trip nach Mallorca musste dieses Jahr aber leider ausfallen“, erzählt Schmidt. „Stattdessen ziehen wir heute entspannt von Kneipe zu Kneipe.“ Kevin de Broex und die anderen Spieler der Fußballmannschaft Club de Football Staiv hatten ebenfalls andere Pläne. Sie nehmen normalerweise am Vatertag an einem Hobby-Turnier teil, das jedoch aufgrund der Corona-Epidemie ausfallen musste. Den im letzten Jahr gewonnen Wanderpokal haben sie trotzdem mit dabei. Die Gruppe ist nicht wirklich glücklich über die Beschränkungen. „Die Platzteilung macht keinen Spaß. Wir mussten uns weit auseinandersetzen, aber das ist jetzt halt so“, sagt de Broex. Während die Mannschaft an den Kasematten sitzt und die Aussicht genießt, hat Elmar Uecker alle Hände voll zutun. Der Betriebsleiter im „Zum Schlüssel“ in den Kasematten ist sichtlich gestresst von der Situation: „Manche Leute muss man immer wieder an die geltenden Beschränkungen erinnern. Das wird auf jeden Fall ein anstrengender Tag“, sagt er und ermahnt kurz danach einen Gast, der ohne Mundschutz in Richtung der Toiletten geht.

Der Mann entschuldigt sich und zieht schnell die Maske vor das Gesicht. Gegen Mittag strömen immer mehr Besucher in die Stadt und es wird zunehmend schwerer, ausreichend Abstand zueinander zu halten. Die Plätze vor dem Brauhaus Uerige sind bereits um 12 Uhr vollständig belegt. Einige Kellner tragen Tabletts mit Altbiergläsern zu den Tischen, andere haben Kontaktformulare in der Hand. „Bis jetzt funktioniert alles gut. Wir hatten auch mit dem regen Betrieb gerechnet“, berichtet Siggy. Er und seine Kellner-Kollegen sind froh, dass sie endlich wieder arbeiten dürfen. Sie haben heute nicht nur wegen der Bewirtung ihrer Gäste viel zu tun. „Wir kümmern uns auch um die Formulare, achten auf die Abstände und desinfizieren währenddessen regelmäßig unsere Hände.“

Auch auf den Rheintreppen sind viele Plätze besetzt. Die meisten Leute halten ausreichend Abstand zueinander. Nur einige wenige sperren sich gegen die Vorgaben. So sitzen vier junge Männer zusammen auf den Stufen vor einem Bollerwagen aus dem laute Musik dröhnt. „Wir wollten uns die alljährliche Vatertags-Tradition auf keinen Fall nehmen lassen“, sagt einer von ihnen, der sich Benjamin nennt. „Mich interessiert auch die Maskenpflicht nicht. Das ist doch alles quatsch.“ Einer seiner Freunde ergänzt: „Wir wollen einfach nur in Ruhe ein Bier trinken und zusammen picknicken.“Außerhalb der Altstadt sind ebenfalls viele Düsseldorfer unterwegs und genießen das schöne Wetter.

In Kaiserswerth nutzen viele Familien den Feiertag für einen Ausflug ins Grüne oder kehren in den Biergarten vom Restaurant Galerie Burghof ein, der direkt am Rhein liegt. Am Eingang hat sich eine kleine Schlange gebildet, denn die Plätze im Außenbereich sind bereits belegt. „Wir haben in der Altstadt geparkt und sind dann mit den Inlinern bis nach Kaiserswerth gefahren. So hält man ohne Probleme Abstand zueinander und kann trotzdem den Tag genießen“, berichtet Christian Fernandez, der mit seiner Frau und den beiden Kindern im Biergarten sitzt. Er ist zufrieden mit dem Vatertag während der Corona-Epidemie: „Die meisten Leute achten sehr aufeinander. Deswegen konnten wir den Ausflug mit gutem Gewissen machen.“

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