Existentielle Sorgen durch Auswirkungen der Corona-Pandemie Tattoo-Studio bangt um Existenz

Wülfrath · Für viele als Ausdruck von Lifestyle, gelten Tattoos als en vogue, die Tattoo-Szene boomt. Jedenfalls tat sie das bis vor Ausbruch der Corona-Epidemie. Denn wegen der Corona-Krise sind die Tattoo-Studios geschlossen. Viele Tätowierer stellt die Situation vor finanzielle Probleme.

 Maria Garcia Monis und Ralf Modersbach betreiben an der Wilhelmstraße ihr Tattoo-Studio. Die Corona-bedingte Pause treibt sie in eine Existenzkrise.

Maria Garcia Monis und Ralf Modersbach betreiben an der Wilhelmstraße ihr Tattoo-Studio. Die Corona-bedingte Pause treibt sie in eine Existenzkrise.

Foto: Valeska von Dolega

Die Corona-Pandemie beschäftigt Maria Garcia Monis und Ralf Modersbach sehr. Die beiden betreiben zusammen das Tattoo-Sudio an der Wilhelmstraße – und dürfen nicht arbeiten. Weil die in Deutschland erlassenen Regelungen über den Betrieb von Geschäftseinrichtungen in Corona-Zeiten offenbar keine konkreten Regelungen für Tattoo-Studios beinhalten, legen die Kommunen die Vorgaben unterschiedlich aus. Die Pause bereitet ihnen mehr als bloß Kopfzerbrechen, sie geraten in Existenznot.

„In Bundesländern wie Hamburg dürfen die Kollegen längst wieder arbeiten. Wir dürfen das nicht“, beschreiben die beiden die Situation. Die höchst brenzlig ist, denn seit sieben Wochen stehen in ihrem Geschäft die Nadeln still. „Wir leben von unseren Ersparnissen“, erklären sie. „Lange halten wir nicht mehr durch. Wir müssen langsam mal wieder Geld verdienen.“ Über den Rettungsschirm der Regierung stellten viele der Kollegen einen Sofortantrag auf finanzielle Unterstützung. Darüber haben die beiden ebenfalls nachgedacht - „aber am 30. Mai soll es ja wieder losgehen“. Hoffen sie.

Dabei sind ausgerechnet bei Tätowierern die Hygiene- und Arbeitsbedingungen „schon immer top“ gewesen, beschreibt Ralf Modersbach den enorm hohen Hygiene-Standard, der, „weil wir ja dicht am Kunden dran sind“, Voraussetzung für ihre Arbeit ist.

Natürlich ist längst ein weiteres Hygienekonzept, das jetzt in der Covid-Zeit erforderlich und behördlich notwendig ist, erstellt. „Wir haben hier hundert Quadratmeter“, verweisen sie auf die Größe ihres Geschäfts, „das sind drei voneinander separierte Räume“. In jedem der Räume hält sich ein Tätowierer nebst Kunden auf, das sind also zwei Leute, die Türen lassen sich schließen – „das ist alles sehr gut zu regeln“, prohezeien sie die perfekte Umsetzung der behördlich gewünschten Regeln.

„Die Ungewissheit macht uns fertig“, die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern aus der Verwaltung ist „gut und mutmachend“, trotzdem wäre es „noch schöner, herrschte endlich Klarheit“. Auch deshalb, weil die Auftragsbücher gut gefüllt sind. „Die Liste derer, die sich ein Tattoo stechen lassen möchten, ist lang“, viele Kunden fragen, wann es endlich wieder losgeht. Ein solches Körperbild entspricht für viele ihrem Empfinden von Lifestyle und gilt nach wie vor als en vogue.

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