Wechsel Neue Gesundheitsamtschefin ist Infektionsspezialistin

Leichlinge/Bergisch Gladbach · Sabine Kieth folgt auf Cornelia Scherzberg. Zuletzt war die neue Behördenleiterin in der Krankenhaushygiene im Einsatz. Nach dem Medizinstudium an der Universität Bonn war Kieth drei Jahre als Ärztin für den Deutschen Entwicklungsdienst in Burkina Faso.

 Sabine Kieth ist neue Leiterin des Kreisgesundheitsamtes.

Sabine Kieth ist neue Leiterin des Kreisgesundheitsamtes.

Foto: RP/Rheinisch-Bergischer Kreis / Rieger

(RP) Nach 28 Jahren hat sich Dr. Cornelia Scherzberg als Leiterin des Gesundheitsamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises in den Ruhestand verabschiedet – im kleinen Kreis und natürlich mit dem gebührenden Abstand, der in diesen Krisenzeiten unbedingt angebracht ist. Landrat Stephan Santelmann bedankte sich für ihr großes Engagement. „Besonders dankbar bin ich Ihnen, dass Sie – als das Coronavirus im Kreis angekommen ist – einen kühlen Kopf bewahrt haben und sich den schwierige Aufgaben ohne zu zögern angenommen haben“, sagte er. Scherzberg wird schon seit Mitte März von ihrer Nachfolgerin Dr. Sabine Kieth unterstützt.

Cornelia Scherzberg begann ihre Arbeit beim Gesundheitsamt des Kreises 1992. Im Juni 2013 übernahm sie die Leitung. Ihre Aufgaben reichten von der gesundheitlichen Begleitung von Schwangeren und Eltern mit kleinen Kindern über Projekte wie „Kleiner Mund ganz gesund“ im Rahmen der Gesundheitsförderung und Prävention von Kindern und Jugendlichen bis hin zur Hygienekontrolle von Wasserversorgern und Schwimmbädern.

Ein Themenbereich, der ihr besonders am Herzen lag, war die Aufklärung über das Impfen. Ihre Amtszeit hatte sich bereits dem Ende geneigt, als der erste Corona-Fall im Kreis auftrat. Mit ihrer Expertise unterstützte sie den Krisenstab.

Zum 1. Mai hat Sabine Kieth die Leitung übernommen. Bereits seit Mitte März unterstützt die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen und Allgemeinmedizin das Gesundheitsamt. Nach dem Medizinstudium an der Universität Bonn war Kieth drei Jahre als Ärztin für den Deutschen Entwicklungsdienst in Burkina Faso. Hier entdeckte sie ihr Interesse an Bevölkerungsmedizin. Die Spezialgebiete der Medizinerin sind Infektionsschutz, Krankenhaushygiene und Ausbruchsmanagement.

2011 war sie Amtsärztin im Gesundheitsamt Köln und später stellvertretende Abteilungs- und Sachgebietsleiterin für Infektionsschutz und Kranken­haus­hygiene in der Abteilung für Infektions­schutz und Umweltmedizin beim Gesundheitsamt Bonn. 2019 promovierte sie über Ausbruchmanagement im Öffentlichen Gesundheits­dienst zu einer Kopfpilzerkrankung in Gemeinschafts­ein­richtungen. Zuletzt war Kieth als Krankenhaushygienikerin im Einsatz.

Sie erlebt seit Dienstbeginn ein Amt im Ausnahmezustand. „Ich war überwältigt, was hier innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde. Es wurde zum Beispiel innerhalb weniger Tage ein Lagezentrum eingerichtet. Ich habe sehr gute Strukturen vorgefunden“, beschreibt die Medizinerin. „Mein Ziel ist es daher, die Lage auch weiterhin gut zu managen.“

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