Wesel Commerzbank investiert in Filialen

Wesel · 2019 war für das Kreditinstitut in Wesel ein wirtschaftlich gutes Jahr. Im Privat- und Unternehmerkundensegment stieg das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent. Insgesamt wurden in der Region netto 345 neue Kunden hinzugewonnen.

 Jürgen Bauten, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden Niederrhein der Commerzbank, und Oliver Vorweg, Marktbereichsleiter der Bank in Wesel.

Jürgen Bauten, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden Niederrhein der Commerzbank, und Oliver Vorweg, Marktbereichsleiter der Bank in Wesel.

Foto: Matthias Kretschmer

Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben ihre positive Entwicklung im Marktbereich Wesel fortsetzen können. Im Privat- und Unternehmerkundensegment stieg das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 245 Millionen Euro. Insgesamt wurden hier in der Region netto 345 neue Kunden hinzugewonnen.

„Die Bereitschaft zum Wechsel der Bankverbindung ist weiter sehr hoch“, sagt Oliver Vornweg, Marktbereichsleiter der Commerzbank in Wesel. „Wichtiger Erfolgsfaktor war auch 2019 das kostenlose Girokonto. Dieses werden wir weiterhin anbieten.“

Das seit zehn Jahren andauernde Zinstief macht den Kunden indes zu schaffen. „Bei null Prozent Zinsen und 1,5 Prozent durchschnittlicher Inflation haben Kunden auch 2019 wieder einen Teil ihres Vermögens verloren. Seit Ende 2010 liegt dieser Wertverlust pro Bundesbürger insgesamt bei 1638 Euro – auch im Marktbereich Wesel“, betont Jürgen Bauten, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden Niederrhein (Mönchengladbach-Krefeld-Kleve-Wesel). „Jeder Anleger muss sich überlegen, ob er seine Anlagen unverzinst auf einem Tages- oder Festgeldkonto belässt – das gilt auch in der derzeitigen Krise.“ Die Experten der Commerzbank erwarten nach einer Rezession im ersten Halbjahr bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 eine Erholung in der Realwirtschaft und damit auch an den Börsen. „Wer sein Geld mittelfristig angelegt und breit gestreut hat, sollte Ruhe bewahren. Panikverkäufe sind das Schlimmste, was man jetzt tun kann“, so Jürgen Bauten weiter.

Auf der anderen Seite sorgte das Zinstief für einen deutlichen Zuwachs im Kreditgeschäft. So wurden im Baufinanzierungsbereich 2019 neue Kredite in Höhe von fast 16 Millionen Euro vergeben. Das sind 78 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ratenkredite waren 2019 ebenfalls stark gefragt. Hier wurden in Marktbereich Wesel insgesamt 4,4 Millionen neu vergeben.

In Marktbereich Wesel liegt der Anteil der Commerzbank-Kunden, die aktiv Online-Banking nutzen, inzwischen bei 52 Prozent. „Unser Ziel: Bis Ende 2023 sollen alle Produkte auf dem Smartphone abschließbar sein“, so Vorweg. Das heiße aber nicht, dass Kunden auf persönliche Beratung verzichten müssten. „Wir haben jeden Monat bundesweit neun Millionen Kundenbesuche in unseren Filialen. Deshalb werden wir auch künftig in unsere Filialen investieren und mit einem der dichtesten Filialnetze in der Fläche präsent sein.“

Arbeitnehmer, Selbstständige und Mittelständler beschäftigt derzeit aber vor allem ein anderes Thema – sie alle, so Bauten, „fürchten sich vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus. Die Commerzbank will unter anderem Privatkunden helfen, die zum Beispiel von Kurzarbeit betroffen sind, und gewährt bei Ratenkrediten eine dreimonatige Zahlungspause“. Danach verzichte die Bank auf eine erneute Kreditwürdigkeitsprüfung. Kleinunternehmer und Mittelständler, die aufgrund der Krise Liquiditätsengpässe oder Kreditbedarf haben, würden zu den neu aufgesetzten KfW-Corona-Kreditprogrammen des Bundes beraten. „Wir werden alles dafür tun, die Anträge der Firmen zeitnah zu prüfen und damit ihre Liquiditäts- und Kreditversorgung zu sichern“, betont  Bauten.

(RP)
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