Bauunternehmer starb mit 90 Jahren Wesel trauert um Friedrich Carl Trapp

Wesel · Der Senior der ehemaligen Bauunternehmung Trapp ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

 Friedrich Carl Trapp – hier bei einem Besuch in der Weseler RP-Redaktion – ist jetzt im Alter von 90 Jahren gestorben.

Friedrich Carl Trapp – hier bei einem Besuch in der Weseler RP-Redaktion – ist jetzt im Alter von 90 Jahren gestorben.

Foto: Koster, Karin (kak)/Koster, Karin (kost)

Wenn in Wesel von „FC“ die Rede ist, dass man ihn gesehen oder gesprochen habe, dann denken die wenigsten an einen Fußballclub. Das Kürzel steht in der Stadt für Friedrich Carl Trapp, den Senior des ehemaligen Bauunternehmens. Jetzt wird um ihn getrauert. Der promovierte Bauingenieur ist bereits am 9. April gestorben. Im Januar hatte FC seinen 90. Geburtstag gefeiert.

Friedrich Carl Trapp war hoch dekoriert. Er hatte beide Bundesverdienstkreuze, war Ehrenbürger der RWTH Aachen und Träger des Goldenen Kreuzes der Bundeswehr. Als Gründungsmitglied wirkte Trapp im Rotary Club Wesel-Dinslaken, war Mitglied der verschiedensten Vereine und Organisationen, darunter der Reiterzug des Bürger-Schützen-Vereins und die Ruderabteilung der RTG Wesel. Goldene Sportabzeichen hat er in Serie gesammelt und auch gern gekegelt.

Die ursprüngliche, weltweit tätige Bauunternehmung an der Trappstraße gibt es zwar nicht mehr. Aber der Name der Familie Trapp hat weiter Klang in Wesel. Generationen haben für die Familie gearbeitet und mit ihr die Welt gesehen. Zahlreiche herausragende Gebäude, Brücken, Straßen, oft Zeichen des Wiederaufbaus, hat das Unternehmen auch in der Heimat gebaut. Engagement auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens gehörte für die Trapps ebenfalls immer dazu. Das galt auch für FC.

Die Branche hat ihn groß gewürdigt. Trapp war Präsident und Ehrenringträger des nordrhein-westfälischen Bauindustrieverbandes. Mehr als 30 Jahre war er ehrenamtlich tätig. Auch als Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses und als Präsidiumsmitglied im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Für die Ausbildung junger Bauingenieure zu Generalisten stiftete er den mit 5000 Euro dotierten F.C.-Trapp-Preis an der RWTH Aachen.

In seiner Heimatstadt kannte man Friedrich Carl Trapp auch als Presbyter in der Evangelischen Kirchengemeinde. Er wirkte im Vorstand der Notgemeinschaft am Grabe, für das Evangelische Krankenhaus, für den Dombauverein. Er war auch Vorstandsmitglied der Freunde der Aachener Hochschule und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Preußen-Museum Wesel. Von 1976 bis 1990 war FC Berlin-Beauftragter der deutschen Wirtschaft sowie bis 1990 auch stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums unteilbares Deutschland im Kreis Wesel. Als „Freund der Bundeswehr“ zeichnete der Bundesverteidigungsminister den ungedienten Zivilisten Trapp auf Antrag des Raketenartilleriebataillons 150, das seinerzeit in der Weseler Schill-Kaserne beheimatet war, mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold aus.

(fws)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort