„Welt hat kollektiven Burn-out erlebt“ Corona-Krise stimmt Bundestrainer Löw nachdenklich

Die Coronavirus-Krise hat Joachim Löw tief bewegt. Der Bundestrainer stellt Fußballfragen daher vorerst hinten an und äußerte sich auf der DFB-Pressekonferenz viel mehr zu Grundsätzlichem.

 Joachim Löw.

Joachim Löw.

Foto: dpa/Christian Charisius

„Die letzten Tage haben mich sehr beschäftigt und nachdenklich gestimmt“, sagte der 60-Jährige während einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch. „Die Welt hat einen kollektiven Burn-out erlebt.“ Nichts sei mehr, „wie es vorher war“, äußerte Löw.

Die Verlegung der EM 2020 in den Sommer 2021 war deshalb die „völlig richtige und alternativlose Entscheidung. Der Fußball steht hinten an, andere Dinge sind jetzt wichtiger.“ Die Coronakrise habe „die Welt fest im Griff. Für mich zählt jetzt, was ist mit der Familie, mit Freunden, wo kann ich die Menschen in meiner Umgebung unterstützen?“

Zudem sagte Löw, die Welt stemme sich „vielleicht auch ein bisschen gegen die Menschen und deren Tun“. Der Bundestrainer bemängelte das ständige Streben nach Macht, „Profit, noch besseren Resultaten, Rekorden. Jetzt haben wir etwas erlebt, was jeden einzelnen Menschen betrifft, die ganze Menschheit.“

Die Auswirkungen auf den Fußball seien nicht abzuschätzen. „Ich bin nicht in der Lage, so weit nach vorne zu blicken“, sagte Löw. „Die Entwicklung der letzten Wochen hat uns überrascht und überfahren.“

(ako/dpa)
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