Flugzeugabschuss Angeklagte erscheinen nicht zu Verhandlung über Flug MH17

Amsterdam · Der Strafprozess um den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 mit 298 Todesopfern hat vor einem niederländischen Gericht begonnen – allerdings ohne die vier Beschuldigten.

Der Absturzort der MH17 - ein Ort wie nach der Apokalypse
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Der Absturzort der MH17 - ein Ort wie nach der Apokalypse

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Schauplatz ist ein Hochsicherheitsgebäude am Rande des Amsterdamer Flughafens. Von dort aus war der Flug der Malaysia Airlines im Juli 2014 gestartet; alle 298 Menschen an Bord kamen bei dem Unglück über dem Kriegsgebiet der Ostukraine ums Leben. Die meisten Opfer waren Niederländer. Es war eine der schlimmsten Flugzeug-Katastrophen der letzten Jahrzehnte.

Angeklagt sind drei Russen und ein Ukrainer. Ihnen wird 298-facher Mord vorgeworfen. Die Verdächtigen erschienen nicht vor Gericht, wie der Vorsitzende Richter Hendrik Steenhuis am Montag feststellte. Der Beschuldigte Oleg Pulatow, der eine führende Rolle im Geheimdienst der Separatistenregion Donezk gespielt haben soll, ließ sich über Anwälte vertreten. Russland weist jede Verantwortung für den Abschuss zurück.

Bei dem Prozess standen zunächst Verfahrensfragen im Vordergrund. Das Verfahre in Badhoevedorp bei Amsterdam dürfte sich bis zum kommenden Jahr hinziehen. Die Akte MH17 hat mittlerweile 36000 Seiten.

Piet Ploeg, Sprecher der Interessenvertretung „Stiftung Flugzeugkatastrophe MH17“, sprach am Rande der Verhandlung von einem sehr wichtigen Tag. „Die Hinterbliebenen haben fünfeinhalb Jahre gewartet. Wir hoffen, dass nun die Wahrheit auf den Tisch kommt“, sagte er der Nachrichtengentur ANP zufolge. Ploeg hatte bei der Katastrophe seinen Bruder, seine Schwägerin und seinen Neffen verloren.

(kron/dpa)
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