Karnevalssitzung Die Niersbienen entführten die Gäste diesmal nach Asien

Die KG Niersbienen bewies einmal mehr, dass der Sitzungskarneval immer noch angesagt ist: Beide Sitzungen im Wahlefeldsaal waren restlos ausverkauft. Gefeiert wurde unter dem Motto „Lotosblüten, Ninjakrieger, Niersbienen in Asien – da sehen wir uns wieder“.

 Der Elferrat der Neersener Niersbienen hatte sich als Geishas verkleidet und präsentierte sich auf der Bühne des Wahlefeldsaals.

Der Elferrat der Neersener Niersbienen hatte sich als Geishas verkleidet und präsentierte sich auf der Bühne des Wahlefeldsaals.

Foto: Wolfgang Kaiser

Eines vorab: Männer waren keine unter den Zuschauern. Sie kümmerten sich um die Getränke und um die Technik – und begeisterten die Frauen mit ihren Bühnenauftritten. Was auf den ersten Blick auffiel: Die Besucherinnen hatten sich mit ihren Kostümen sehr viel Mühe gegeben. Seidenkimonos mit Stickereien prägten das Bild, Drachen und Florales waren die beliebtesten Motive; hinzu kamen pechschwarze (Zweit)-Haare und ein schneeweißer Teint. Aus braven Neersener Hausfrauen wurden geheimnisvoll wirkende Geishas.

Die KG Niersbienen hatte offenbar alles richtig gemacht mit der ausgewogenen Mischung aus eigenen Auftritten, Akteuren aus Willich, aber auch richtig guten Büttenrednern, die man sonst im Fernsehen und auf weitaus größeren Sitzungen sehen kann. Martin Schopps aus Bergisch Gladbach lieferte eine besonders reife Leistung ab. Der Berufsschullehrer machte mit seinen 45 Lenzen das Älterwerden zum Thema: Kritisch werde es, „wenn man mehr Anwendungen als Zuwendungen hat“. Dass die AfD als Protestpartei nicht taugt, machte er mit folgendem Vergleich deutlich: „Wenn einem das Bier in der Kneipe nicht schmeckt, trinkt man ja auch nicht aus Protest aus der Kloschüssel.“ Die Wohnungsnot in Köln sei so groß, dass Studenten schon in der Pathologie übernachten. Man erkenne sie daran, dass sie keinen Zettel am Zeh hätten.

Christian Pape aus Wegberg wurde von der Sitzungspräsidentin Inge Frey „Wolfgang Pape“ – so heißt der Vorsitzende der KG Edelweiß – angekündigt. Pape nannte die Präsidentin daraufhin „Horst“. Dass er auch sonst eine dicke Lippe riskierte, nahm ihm keine der Frauen übel, dafür waren seine Sketche einfach zu gut – und seine Schlagfertigkeit. Die Funkengarde Rot-Weiß der KG Schlossgeister, das Stadtprinzenpaar, die Prinzengarde sowie die Jugendprinzessin, sie alle tauchten ein in die fremde asiatische Welt.

Aber die Niersbienen hatten auch selbst einiges einstudiert, das zur Unterhaltung beitrug. Sabine Stegmann trat als Sarah Connor auf. Aus „Es ist nur Liebe“ wurde „Es ist nur Schnupfen“ – ein Song über den „Männerschnupfen“. Claudia Bunke war zum ersten Mal mit den Niersbienen auf der Bühne. „Lotosblume hab“ ich sie genannt“ von den Flippers war der wohl passendste Titel, der zu der Jux-Tanznummer gespielt wurde. Sonja Peiffer, die Vorsitzende der Niersbienen, lobte die Verkleidungen.

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