Kommentar zur Bertelsmann-Studie Die Privatversicherung muss bleiben

Laut Bertelsmann-Studie bringt die Abschaffung der privaten Krankenversicherung 145 Euro für jeden Versicherten. Nun muss man die PKV nicht mögen, aber das ist eine Milchmädchen-Rechnung.

Foto: dpa/Monique Wuestenhagen

Es gibt durchaus Gründe, sich gegen die private Krankenversicherung zu entscheiden: Wer bereits krank ist, übersteht die Risikoprüfung nicht oder muss mit hohen Beiträgen leben. Wer Kinder hat, ist bei der kostenlosen Familienmitversicherung der Krankenkassen meist besser aufgehoben. Und wer wenig Einkommen im Alter hat, droht von den oft saftigen Beitragserhöhungen überfordert zu werden. Mal abgesehen davon, dass manche Ärzte Privatpatienten auch gerne überflüssige Untersuchungen angedeihen lassen, nur weil die Privatversicherung zahlt. Doch all das sind keine Gründe, die private Versicherung abzuschaffen und in einer Bürgerversicherung für alle aufgehen zu lassen, wie es Grüne und SPD seit Jahren fordern. Nun scheint die Bertelsmann-Stiftung diese Position zu stärken: Danach würden alle Kassenpatienten 145 Euro im Jahr sparen, wenn endlich auch Beamte, Selbstständige und Gutverdiener Zwangsmitglieder würden.