Hochstraße in Sonsbeck SPD sorgt sich um Feinstaubbelastung

Sonsbeck · Die Sozialdemokraten fordern Messungen an der viel befahrenen Hochstraße in Sonsbeck. Die Verwaltung sieht dafür jedoch keinen Grund.

 An der Hochstraße in Sonsbeck soll die Feinstaubbelastung gemessen werden, um die Risiken für die Bevölkerung zu beurteilen, fordert die SPD.

An der Hochstraße in Sonsbeck soll die Feinstaubbelastung gemessen werden, um die Risiken für die Bevölkerung zu beurteilen, fordert die SPD.

Foto: Armin Fischer (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Die Belastung der Menschen durch Die SPD-Fraktion im Sonsbecker Rat will die Luftbelastung auf der Hochstraße prüfen lassen. Diese Forderung haben die Genossen in einem Antrag an den Gemeinderat untermauert. Darüber befindet der Haupt- und Verkehrsausschuss am Dienstag, 18. Februar, um 18 Uhr im Kastell. Dann steht auch der Antrag der SPD zur Debatte, den Stichweg am Willy-Lemkens-Sportpark als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen. Beides lehnt die Verwaltung ab.

Eine Feinstaubmessung durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) auf der Hochstraße sei zwingend notwendig, fordert SPD. Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf der Ortsdurchfahrtsstraße – insbesondere durch Lastwagen mit Dieselantrieb – seien gesundheitsgefährdende Emissionen zu befürchten, warnen sie.

Derzeit sei das Luftüberwachungssystem vornehmlich in Kommunen mit mehr als 250.000 Einwohnern und einer entsprechend belasteten Luftqualität im Einsatz, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Um mögliche Belastungsschwerpunkte identifizieren zu können, stelle das Lanuv jedoch ein Hilfsprogramm (Tool) bereit, mit dem ein sogenanntes Grobscreening auch in kleineren Kommunen gemacht werden könne. Genau das sei auf Betreiben der Gemeinde auch bereits erledigt, heißt es aus dem Rathaus. Dabei hätten sich folgende Werte gemessen worden: Feinstaub 19,9 Mikrogramm, Stickstoffdioxid 23,0 Mikrogramm – jeweils je Kubikmeter Luft im Jahr. Im Jahresdurchschnitt würden die Grenzwerte von je 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft damit „nicht annähernd erreicht“, so die Verwaltung. Damit ergebe sich auch kein Handlungsbedarf für die Dorfader.

Auch den Antrag der SPD zum Stichweg Willy-Lemkens-Sportpark sieht die Verwaltung kritisch: Hier sei es bislang zu keinen Vorfällen gekommen, zum anderen lasse die Gestaltung keine Beschilderung als Spielstraße zu.

Der zum 100. Geburtstag des SV Sonsbeck Ende 2018 neu gestaltete Bereich hat keinen durchgängigen Fußweg auf der Straßenseite. Der Bürgersteig im nördlichen Bereich entlang der Parkbuchten entspreche nicht den Laufgewohnheiten der Sportplatznutzer, begründet die SPD ihren Antrag. Die Fahrbahn werde als Laufweg genutzt, hinzu kämen Radfahrer, und es gebe Klagen über Autofahrer, die zu schnell unterwegs seien, so SPD-Fraktionschefin Christa Weidinger.

Trotzdem meldet die Verwaltung „keine Klagen“ über die Verkehrssituation am Sportpark. Die Polizei habe keinen Unfall gemeldet. Ohnehin sei trotz des begrenzten Platzangebotes eine Konzeption gewählt worden, die den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht werde, argumentiert die Verwaltung. Außerdem könne der Weg laut Straßenverkehrsordnung nicht als „verkehrsberuhigter Bereich“ ausgewiesen werden. Dies sei nur dann möglich, wenn Straßen oder Bereiche nur von „sehr geringem Verkehr frequentiert“ würden.

Als „verkehrsberuhigter Bereich“ gekennzeichnete Straßen müssten zudem durch ihre Gestaltung den Eindruck vermitteln, „dass die Aufenthaltsfunktion überwiegt und der Fahrzeugverkehr eine untergeordnete Bedeutung hat“. Die baulichen Voraussetzungen dafür seien am Sportpark aber nicht gegeben.

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