Jungprofis im Bundesliga-Kader Eine Chance für Fortunas Nachwuchs

Düsseldorf · Ofori und Appelkamp aus Fortunas U23 sind auf dem Sprung in den Bundesliga-Kader. Doch seit Robin Bormuth hat sich kein eigener Nachwuchsspieler mehr im Kreis der ersten Mannschaft etabliert.

 Kelvin Ofori (re.) und Shinta Appelkamp als Wasserträger beim Bundesligaspiel in Bremen.

Kelvin Ofori (re.) und Shinta Appelkamp als Wasserträger beim Bundesligaspiel in Bremen.

Foto: Falk Janning

Der Zeitpunkt, an dem der Stern von Robin Bormuth aufgegangen ist, lässt sich präzise bestimmen. Vor vier Jahren schaffte der Innenverteidiger den Durchbruch – begünstigt von einer einschneidenden Veränderung. Fortuna Düsseldorf hatte Friedhelm Funkel als Trainer installiert, und der Wechsel auf dem Chefsessel öffnete dem 24-Jährigen, der damals in seiner zweiten Saison als feste Säule des Regionalliga-Teams steckte, die Tür. Funkel berief den Abwehrhünen für die Auswärtspartie in Fürth, die mit 1:3 verloren ging, erstmals in den Profi-Kader – und wenige Tage später stattete ihn der Klub mit einem Lizenzspieler-Vertrag aus.

Den Weg über die zweite Mannschaft ist seither niemand mehr mit nachhaltigem Erfolg gegangen. Nun ist Funkels Amtszeit vorbei. Vielleicht ist die Verpflichtung Uwe Röslers eine Chance für die nächste Generation. Fünf Nachwuchskräfte sind im Besitz eines Profivertrages, dennoch gehören sie bislang zum Stamm der „Zwoten“ oder sind dort vorwiegend zum Einsatz gekommen.

Kelvin Ofori Ganz besonders der Ghanaer könnte unter Rösler eine größere Rolle spielen. Nach Oforis starkem Auftritt beim 5:2-Pokalsieg in Kaiserslautern war der neue Coach voll des Lobes. „Das ist natürlich eine Granate, habt ihr alle gesehen, mit 18 Jahren“, sagte Rösler. Auf sein Bundesliga-Debüt muss das Talent allerdings noch warten. In seinem zweiten Saisonspiel für die „Zwote“ beim Bonner SC – zuvor hatte Ofori gegen den Wuppertaler SV bereits mächtig Eindruck hinterlassen – sah er nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. Noch eine Woche ist der Jungspund zum Zuschauen verdammt, doch seine Stunde könnte bald schlagen.

Shinta Appelkamp Der in Tokio geborene Mittelfeldspieler zählt zum Kreis der Jungprofis, die über das Regionalliga-Team an den Profifußball herangeführt werden sollen. Dem Kader der Lizenzmannschaft gehörte er in dieser Saison vier Mal an (dreimal in der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal), und seine Zukunftsaussichten sind gut. Körperliche Defizite gleicht der 19-Jährige mit Spielwitz und Torgefahr aus. Sieben Treffer hat er für die U23 erzielt – damit führt er die mannschaftsinterne Wertung an. „Shinta hat eine Top-Einstellung. Ich traue ihm absolut zu, dass er es schafft“, sagt „Zwote“-Coach Nico Michaty. Weil Appelkamp derzeit noch die Schulbank drückt, trainiert er lediglich einmal pro Woche mit den Profis und an den übrigen Tagen bei der U23.

Johannes Bühler Anfang des Vorjahres hatte Fortuna den 22-Jährigen ziemlich geräuschlos verpflichtet und umgehend an den VfR Aalen verliehen. Seit Sommer ist Bühler zurück, doch unter Funkel spielte der frühere Juniorennationalspieler keine Rolle. Das wird auch nach dem Trainerwechsel so bleiben, denn die Saison ist für den gebürtigen Alsfelder wohl gelaufen. Gerade wurde er an der Schulter operiert, nachdem er sich im Training verletzt hatte.

Jannick Theißen Der Torwart trägt seit kurzem wieder das Fortuna-Logo auf der Brust – früher als geplant. Im September erst hatte der Bundesligist den 22-Jährigen an Rot-Weiß Erfurt ausgeliehen, doch der insolvente Klub hat seine Regionalliga-Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Nun trainiert er mit der „Zwoten“ und könnte bald das erste Pflichtspiel nach der Rückkehr bestreiten.

Georgios Siadas Vor anderthalb Jahren unterzeichnete Siadas einen Profivertrag, doch im Moment ist der 20-Jährige völlig außen vor. Ein Kreuzbandriss hat ihn in der Hinrunde außer Gefecht gesetzt, aktuell arbeitet der Rekonvaleszent an seiner Rückkehr.

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