Rheindorf: Kampfmittelräumdienst ist nochmal aktiv Archäologie-Arbeit an Solinger Straße liegt erstmal auf Eis

Rheindorf · Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf legt Hand an der Solinger Straße Hand an. Auf einer sieben Hektar großen Fläche zwischen Rheindorf und Opladen hatten im November archäologische Untersuchungen vom Landschaftsverband Rheinland begonnen.

Archäologie-Arbeit an Solinger Straße liegt erstmal auf Eis
Foto: Miserius, Uwe (umi)

Denn das Areal, das als Gewerbepotenzialfläche gilt, weist historische Bodenstrukturen auf. Am so genannten Rosendahlsberg, an der Grenze zwischen Rheindorf und Langenfeld, nicht weit entfernt von dem künftigen Gewerbegebiet, entdeckte Friedrich Springensguth im Auftrag der Köln-Bonner Museen in den Jahren 1911 und 1912 hunderte Brandgräber, später fand der Archäologe in der Nähe weitere Gräber, holte Grabbeigaben aus Eisen, Silber, Bronze, Glas, Horn, Pferdeknochen, Münzen und mehr aus der Erde – aus Epochen von der Steinzeit bis in die Germanenzeit.

Die archäologischen Untersuchungen sollen nun abschließend klären, ob der Bereich ein Bodendenkmal ist, was die Option Gewerbeflächen – eine der wenigen, die die Stadt noch hätte – erschweren dürfte. Aber die Archäologen vom LVR müssen ihre Arbeit unterbrechen. Der Kampfmittelräumdienst hat die für die archäologischen Untersuchungen  angelegten Baggerabschnitte nochmal überprüft und ist fündig geworden, meldet die Stadt nun in einem Schreiben an die Politik. Die Experten haben „zwei Flak-Granaten gefunden sowie weitere verdächtige Gegenstände lokalisiert“. Deshalb habe der Kampfmittelräumdienst empfohlen, die archäologischen Untersuchungen erstmal einzustellen. Stattdessen sollen die sieben Hektar nun mittels Messfeldaufnahme auf Munition hin untersucht werden. Die Kosten dafür übernimmt das Land. „Aus Gründen der Gefahrenabwehr“ haben sich die zuständigen städtischen Fachbereiche der Empfehlung angeschlossen.

Die Stadt stellt nun diesen Zeitplan für das weitere Vorgehen auf dem Areal auf:  In diesem Monat laufen noch die Messfeldaufnahmen des Kampfmittelräumdienstes, die Auswertung der Fläche und das „Abbohren von vermeintlichen Verdachtspunkten“. Anfang März soll die Fläche dann erneut eingesät, im August/September die Ernte eingefahren werden. Erst danach sollen die Archäologen wieder ran dürfen an die Gewerbepotenzialfläche.

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