Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse Arbeitnehmer haben mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen

Berlin · Die Deutschen haben noch nie so häufig wegen psychischer Erkrankungen bei der Arbeit gefehlt wie im vergangenen Jahr. Rund 19 Prozent der Fehlzeiten gehen auf Krankheiten wie Depressionen zurück.

 Deutsche Arbeitnehmer haben 2019 häufiger wegen psychischer Erkrankungen gefehlt als im Jahr zuvor.

Deutsche Arbeitnehmer haben 2019 häufiger wegen psychischer Erkrankungen gefehlt als im Jahr zuvor.

Foto: dpa/Marijan Murat

Arbeitnehmer sind nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) noch nie so häufig wegen psychischer Leiden krankgeschrieben worden wie im vergangenen Jahr. Wie eine am Freitag in Hamburg veröffentlichte Vorabauswertung des Gesundheitsreports 2020 der Krankenkasse zeigt, fehlten die Versicherten im Schnitt an 2,89 Tagen wegen eines psychischen Leidens wie zum Beispiel einer Depression.

In Nordrhein-Westfalen lag die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund einer psychischen Erkrankung mit 3,05 pro Kopf sogar noch höher. Das bedeute einen Zuwachs von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die NRW-Landesvertretung der Krankenkasse in Düsseldorf mit.

„Psychische Erkrankungen sind für rund 19 Prozent aller Fehlzeiten verantwortlich, das ist der höchste Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen - noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten“, sagte Albrecht Wehner von der TK zu den Daten, über die zunächst die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe berichtet hatten. Auch die Leiterin der TK-Landesvertretung in NRW, Barbara Steffens, verwies darauf, dass psychische Erkrankungen für die meisten Fehlzeiten der Erwerbstätigen in NRW verantwortlich waren.

Insgesamt sind die Fehltage bundesweit jedoch leicht rückläufig. So seien Arbeitnehmer im vergangenen Jahr im Schnitt 15,37 Tage krankgeschrieben gewesen. Im Jahr zuvor waren es den Angaben nach 15,49 Tage. Ein Grund für den Rückgang ist laut der Krankenkasse, dass 2019 die Erkältungswelle weniger stark ausgeprägt gewesen war.

In NRW war jeder Versicherte im letzten Jahr durchschnittlich 15,8 Tage krankgeschrieben. Damit bleibt der Krankenstand im Vergleich zum Vorjahr stabil. Mit 12,6 Fehltagen ist Baden-Württemberg nach wie vor das Bundesland mit den geringsten Fehlzeiten, gefolgt von Bayern (13,3). Die höchsten Fehlzeiten gibt es - wie in den Vorjahren - in Ostdeutschland: in Mecklenburg Vorpommern (19,8), Sachsen-Anhalt (19,5) und Brandenburg (19,3).

(zim/epd)
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