Johannes Bitter und Andreas Wolff Torhüter-Duo untermauert EM-Ambitionen der Handballer

Mannheim · Rückkehrer Johannes Bitter und Andreas Wolff haben gegen Island ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor der EM-Generalprobe in Österreich weckt das Torhüterduo der deutschen Handballer große Erwartungen.

Deutschlands Torwart Johannes Bitter (r) freut sich mit Deutschlands Patrick Zieker über den Sieg gegen Island.

Deutschlands Torwart Johannes Bitter (r) freut sich mit Deutschlands Patrick Zieker über den Sieg gegen Island.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Den Lohn für ihren starken Auftritt gab es für Johannes Bitter und Andreas Wolff bei einem exquisiten Vier-Gänge-Menü. Kapitän Uwe Gensheimer hatte die deutschen Handballer nach dem klaren 33:25 (16:13) gegen Island in sein Mannheimer Restaurant eingeladen. Verdient hatten sich das Schlemmen vor der EM-Generalprobe am Montag (14.40 Uhr/ARD) in Österreich besonders die beiden herausragenden Torhüter Wolff und Bitter. Ihre Leistung weckt für die Europameisterschaft Erwartungen.

"Ich war schon ein bisschen aufgeregt", gab Bitter offen zu: "Das kann schon mal ein bisschen unangenehm sein, in der zweiten Halbzeit reinzukommen." Erstmals seit fast sechs Jahren hatte der 37-Jährige in der ausverkauften SAP-Arena in Mannheim nach der Pause wieder das Tor der Nationalmannschaft gehütet, erstmals seit neun Jahren geht er nun in ein großes Turnier. "Es war schön und hat Spaß gemacht", bilanzierte er nach dem gelungenen Comeback: "Wir können wirklich mit breiter Brust nach Österreich fliegen."

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Das Extra-Lob für die in ihren jeweiligen Halbzeiten überzeugenden Torleute Wolff und Bitter, die beide mit Parade-Quoten von fast 50 Prozent aufwarten konnten, übernahmen dann andere. Trainer Christian Prokop etwa sprach von einem "sehr guten Einstieg" seiner beiden Keeper und formulierte seine Hoffnung für das am Donnerstag gegen die Niederlande beginnende EM-Turnier: "Wenn wir diese Torhüterleistung annähernd halten können, haben wir ein tolles Fundament für eine Europameisterschaft."

Ähnlich war der Tenor bei den Mitspielern. "Unser neuer Debütant", wie etwa Fabian Böhm den 2007er-Weltmeister Bitter mit einem Augenzwinkern nannte, habe der Mannschaft enorme Sicherheit verliehen: "Wenn man eine gute Abwehr hat und weiß, das tolle Torhüter dahinter stehen, dann wird es für jeden Gegner schwer." Und auch Kreisläufer Patrick Wiencek war sich sicher: "Jogi mit seiner Erfahrung wird uns weiter bringen."

Es ist kein Geheimnis, dass im Handball ein funktionierendes Gespann im Tor oft die Grundlage für den Erfolg ist. Auch die deutsche Mannschaft hat das unter anderem bei ihrem sensationellen Lauf zum EM-Titel 2016, als Wolffs Stern so richtig aufging, schon erfahren. Prokop setzt deshalb auch auf das Zusammenspiel der emotionalen Leader Wolff und Bitter. "Für mich ist wichtig, dass sie sich unheimlich gut ergänzen", erklärte er: "Heute hatten beide einen guten Tag. Das wird aber nicht immer so sein, und dann ist es wichtig, dass sie als Team funktionieren."

Als Team funktioniert hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) gegen Island auch insgesamt. Besonders die vermeintlich zweite Reihe mit Spielern wie den Debütanten David Schmidt und Patrick Zieker zeigte vielversprechende Ansätze. "Ich möchte jetzt nicht so viel loben. Aber es ist sehr positiv, wie sich alle da reingehauen haben", meinte Prokop, der sich die Entscheidung über den letzten Streichkandidaten im Kader bewusst noch bis zum Österreich-Spiel offen hielt. Und das Fundament im Tor steht ja ohnehin schon mal.

SID pc ab

(sid/old)
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