Katastrophe in Indonesien Viele Tote bei Überschwemmungen in Jakarta

Jakarta · Bei den schwersten Regenfällen seit mehreren Jahren sind in der indonesischen Metropole Jakarta mindestens 43 Menschen gestorben. Weitere Opfer werden befürchtet. Zehntausende wurden obdachlos.

 Den Menschen in Jakarta steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals.

Den Menschen in Jakarta steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals.

Foto: AP/Dita Alangkara

Weite Gebiete der Hauptstadtregion mit rund 30 Millionen Einwohnern standen am Donnerstag weiter unter Wasser, zahllose Häuser wurden beschädigt. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Rettungskräfte brachten Bewohner mit Schlauchbooten in Sicherheit.

Mindestens acht Menschen galten am Donnerstag noch als vermisst. "Wir hoffen, dass die Opferzahl nicht weiter steigt", sagte Sozialminister Juliari Peter Batubara. Die meisten der bestätigten Opfer starben durch Ertrinken, an Unterkühlung oder durch Erdrutsche.

Fernsehbilder zeigten die dramatische Rettung eines Babys aus einem überfluteten Haus: Rettungskräfte wateten durch bis zum Kinn stehendes Wasser zu einem Haus und legten das Baby in eine Plastikschüssel, um es in Sicherheit zu bringen. "Wir haben Neugeborene, frisch entbundene Mütter und Babys gerettet, die ohne Essen in ihren Häusern festsaßen", berichtete Yusuf Latif vom nationalen Rettungsdienst.

Indonesien: Viele Tote bei Überschwemmungen in Jakarta
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Schwere Überschwemmungen in Jakarta

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Foto: dpa/Dita Alangkara

Ein 16-jähriger Junge starb durch einen Stromschlag. Um weitere ähnliche Unglücke zu verhindern, wurde die Stromversorgung in vielen Teilen der Metropole abgeschaltet. Ein Flughafen von Jakarta blieb wegen überfluteter Rollfelder vorübergehend geschlossen, mehrere Zugverbindungen waren unterbrochen.

"Ich sah, wie das Wasser kam, und dann stieg es einfach immer höher", schilderte der Bewohner Deddy Supriadi aus dem Vorort Bekasi. "Die Fluten haben 40 oder 50 Autos mitgerissen."

In den Vororten von Jakarta sank der Wasserpegel am Donnerstag wieder und hinterließ schlammig-braune, mit Trümmern und umgeworfenen Autos übersäte Straßen. Bräunliche Linien am ersten Stock der Häuser zeigten, wie hoch die Fluten gestiegen waren.

Am Silvestertag waren über der Region heftige Monsun-Regenfälle niedergegangen. Sie lösten die schwersten Überschwemmungen in Jakarta seit sieben Jahren aus. 2013 waren bei Überschwemmungen in der Region dutzende Menschen ums Leben gekommen.

(felt/AFP)
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