Biathlon World Team Challenge Alphornbläser spielen für 46.000 Zuhörer auf Schalke

Korschenbroich · Gänsehaut stellt sich ein, wenn auf Schalke gespielt wird. Das gilt auch für die Alphornbläser aus Kleinenbroich. Sie traten jetzt zum fünften Mal in der Gelsenkirchener Arena auf.

2019 war schon ein besonderes für die Korschenbroicher Alphornbläser, alleine wegen ihres Auftritts im Petersdom. „Es war überwältigend“, erzählt Reinhard Wyen, „ja, man kann von einem unvergesslichen Erlebnis sprechen, das wir dort mitfeiern durften.“ Gemeinsam mit ihren Musikkameraden der Musikkapelle Kleinenbroich spielten sie in direkter Nähe zum Hauptaltar, wo stellvertretend für den Papst Johannes van der Vorst, der Bezirkspräses der Schützenbruderschaften, die Messe las. Weitaus größer war die Besucherzahl jetzt beim Auftritt der Kleinenbroicher Musikanten  in der riesigen Arena auf Schalke. „Gefühlt gibt es natürlich nichts größeres als der Auftritt im Petersdom, aber vor 46.000 Menschen in der engen und ausverkauften Gelsenkirchener Arena zu spielen, gibt ein spezielles Gänsehautgefühl“, schwärmen die fünf Musiker. Schalke kannten die Alphornbläser bereits von vier früheren Auftritten. So gesehen war das Lampenfieber nicht mehr so groß. Doch Respekt vor dieser Aufgabe hatten alle fünf – auch am Samstag.

 Eine tolle Kulisse: Alphornbläser aus Kleinenbroich auf Schalke.

Eine tolle Kulisse: Alphornbläser aus Kleinenbroich auf Schalke.

Foto: Fragen

Wie man zu einem Auftritt bei einem solchen Spektakel kommt? Christina, die Tochter von Reinhard Weyen, war einige Jahre Vorstandssekretärin beim FC Schalke 04.  Als dort 2015 diese World Team Challenge, die inoffizielle Mannschafts-WM der Biathleten, geplant wurde, dachte man auch daran Alphornbläser zu verpflichten. Da passte es, dass Christina Weyen berichten konnte:  „Mein Vater und seine vier Freunde spielen Alphörner.“ Die Premiere wurde zwar nur ein kurzer Auftritt, doch das Publikum feierte die Musiker.

Der jüngste und fünfte Bläser-Einsatz auf Schalke von Reinhard Weyen, Michael Hirnstein, Andreas Jansen, Stefan Fragen und Josef Hülser begann exakt um 16.59 Uhr – und endete nach noch nicht einmal zwei Minuten. „Die Veranstaltung ist total durchgetaktet, da bleibt keine Zeit für langes Überlegen“, sagt Reinhard Weyen.

Die fünf Korschenbroicher spielen traditionelles Alphorn, also eher „ruhige Töne“, auf ihren gut drei Meter langen Musikinstrumenten aus Bergfichtenholz. Wie es dazu kam erklärt Reinhard Weyen: „2013 bekam Josef Hülser von seiner Frau einen Alphornkurs im Allgäu geschenkt. Den hat er gemacht und einige Mitspieler der Musikkapelle Kleinenbroich machten es ihm nach. Daraus entwickelten sich schließlich die Alphornbläser. Den Umgang mit den rund 2000 Euro teuren Instrumenten beherrschen sie gut. Da sie in der Musikkapelle Blechblasinstrumente spielen, haben sie beste Voraussetzungen. Ihr nächster Auftritt ist bereits am Neujahrstag. Dann erklingen die Alphörner bei der Lichtvesper in der Kirche St. Josef in Rheydt.

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