Lia Bernhauser Mit Weltwärts bei den Bribri

Lia Bernhauser grüßt aus Costa Rica.

Bei Lisa Bernhauser kommen die deutschen Wurzeln durch – sie backt Weckmänner.

Bei Lisa Bernhauser kommen die deutschen Wurzeln durch – sie backt Weckmänner.

Foto: ja/lia bernhauser

Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört für Viele zur Adventszeit wie die Kerzen zum Tannenbaum. Statt über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, unternahm Lia Bernhauser in den vergangenen Tagen eine mehrtägige Wanderung durch den Regenwald. 2018/2019 verbrachte sie ein Freiwilligenjahr mit „Weltwärts“, (entwicklungspolitischer Freiwilligendienst des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in Costa Rica bei den Bribri, einem indigenen Volk. Nach nur wenigen Wochen in der Heimat kehrte sie im Herbst wieder nach Costa Rica zurück.

Den Heiligen Abend wird sie mit ihrer Gastfamilie und deren Bekannten verbringen. In der Gastfamilie ist der erste Weihnachtstag schon deshalb ein großes Fest, weil eines der Kinder Geburtstag hat. Zudem möchte die 19-Jährige dieses Mal an der Weihnachtsfeier an ihrem letztjährigen Einsatzort teilnehmen, die sie 2018 krankheitsbedingt verpasst hat.

Da viele ihrer Bekannten ebenfalls in der Tourismusbranche tätig sind, haben längst nicht alle frei. „Aber ich werde nicht alleine sein“, versichert Lia Bernhauser. Schon deshalb nicht, weil sie in einem Haus wohnt, das auch als Besucherzentrum für die Touristen dient. Dusche und Küche teilt sie sich mit acht Mitbewohnern, so dass immer jemand da ist.

 Ein traditionelles Gericht in Costa Rica für die Weihnachtstage sind Tamales – Maismehl mit Hühnchen und Gemüse in Bananenblättern gekocht.

Ein traditionelles Gericht in Costa Rica für die Weihnachtstage sind Tamales – Maismehl mit Hühnchen und Gemüse in Bananenblättern gekocht.

Foto: ja/lia bernhauser

Bereits im Vorjahr hat die junge Frau für sich das Resümee gezogen, dass die Advents- und Weihnachtszeit in Costa Rica deutlich „ausgeglichener war als jede andere zuvor“, wie sie berichtet. Ob der vorweihnachtliche Stress aus dem Besorgen der Geschenke, dem Erledigen von Dingen vor Jahresende oder der teils erzwungenen Besinnlichkeit entsteht – sie weiß es nicht. Aber sie genießt es auch in diesem Jahr wieder, dass es im indigenen Territorium von Kekoldi, Kanton Talamanca, für sie anders abläuft. Auf manche Traditionen möchte sie aber auch dort nicht verzichten. Dazu gehört beispielsweise das Plätzchenbacken.

Bereits im vergangenen Jahr kamen beim Backen von süßen Brötchen die deutschen Wurzeln durch. „Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe Weckmänner geformt und sie mit Rosinen verziert, was mir einige Lacher einbrachte“, erzählt Lia Bernhauser lächelnd. Auch in diesem Jahr wird sie Plätzchen für sich und ihre Gastfamilie backen. Zudem hat die Hobbybäckerin bei der Abreise aus Deutschland Spekulatius und Marzipan mitgenommen. „Die sind noch im Koffer versteckt und kommen erst Weihnachten raus“, verrät sie.

In dem indigenen Territorium steht das Weihnachtsfest nicht so im Vordergrund, wie Lia es von Deutschland kennt, wird aber aufgrund der christlichen Missionierung von einem Teil der Bevölkerung gefeiert. Weihnachtlich geschmückt werde hingegen überall. Die Lichterketten seien jedoch deutlich bunter, größtenteils mit Farbwechseln und würden zumeist blinken. Ansonsten komme man in diesen Tagen zusammen, koche und esse gemeinsam. Ein traditionelles Gericht für die Weihnachtstage sind Tamales – Maismehl mit Hühnchen und Gemüse in Bananenblättern gekocht, wie Lia sie im letzten Jahr mit ihrer Gastfamilie gemacht hat.

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