Deutscher Rock&Pop Preis 2019 Mentsches spielt sich zu Rock & Pop-Preis

Mönchengladbach · Der Gladbacher Singer-Songwriter Thomas Mentsches hat mit seiner Band zum zweiten Mal die deutsche Auszeichnung für den besten Folksong gewonnen. Außerdem wurde „The Lierfeld Tapes“ als bestes englischsprachiges Album des Jahres prämiert.

 Die Band-Mitglieder beim Deutschen Rock & Pop Preis 2019, bei dem sie gleich zwei erste Preise gewonnen haben.  

Die Band-Mitglieder beim Deutschen Rock & Pop Preis 2019, bei dem sie gleich zwei erste Preise gewonnen haben.  

Foto: Thomas Mentsches Band/Martin Schüler

Zu einem erfolgreichen Singer-Songwriter gehören zwei Dinge. Musikalisches Talent, klar: Klampfen sollte man können und eine möglichst charakteristische Stimme haben. Wir denken da mal an Bob Dylan und so. Andererseits nützten solche Fähigkeiten nichts, wenn man nichts zu sagen hat. Dann landet man allenfalls im Musikantenstadl. So ein wirklicher Rock- oder Folksänger, der schleppt eine möglichst wilde Biografie mit sich herum. Da wären wir dann wieder bei Bob Dylan – oder eben bei Thomas Mentsches.

Der geborene Gladbacher ist nun auch schon 60, wohnt inzwischen seit drei Jahren im beschaulichen Hachenburg im Westerwald, aber er macht das, was er schon zu Gladbacher Zeiten mit seinen Kumpels Volker Arndt und Ali Ottmann gemacht hat: verdammt gute Folk- und Rock-Songs. Und auch wenn Thomas Mentsches und seine Band in der Stadt nicht den ganz großen Durchbruch schafften, so sind sie doch Teil der Szene. Jetzt allerdings haben TMB schon zum zweiten Mal beim renommierten Deutschen Rock & Pop Preis spitzenmäßig abgeschnitten. Nach einem ersten Preis im vorigen Jahr mit „Queen of My Heart“ als bester Folkrock-Song (Irish Folk) gab es dieses Mal beim Wettbewerb in der Siegener Siegerlandhalle gleich zwei erste Preise: für den besten Song „Misty Morning“ und das beste englischsprachige Album „The Lierfeld Tapes“.

Mentsches hat neben seinem Beruf als Heilerziehungspfleger immer schon die Welt bereist. Zwei Jahre USA, dann Irland, meist mit Rucksack, Bus, per Anhalter, aber immer abseits der touristischen Pfade. Dabei hat er dem Mann (und der Frau) auf der Straße „aufs Maul geschaut“ – oder wie man das eben nennt, wenn die Geschichten von Menschen am Rande der Gesellschaft zu Liedern werden. Vor ein paar Jahren brachten die vielen Projekte in seinem Leben den Liedermacher an den Rand des Burnout, in dessen Folge für Mentsches nichts weniger anstand, als das Leben zu ändern. Zusammen mit seiner Frau zog er in den Westerwald, machte einen Strich unter die Zeit in Mönchengladbach und seitdem Songs, die noch sensibler, emotionaler, vielleicht sogar weiser sind als die bisherigen. Der Mann an Gitarre, Bluesharp und Keyboards gab aber den Kontakt zu seiner seit 2000 bestehenden Band nicht auf. Einmal im Jahr ziehen sich die Jungs ins Eifelstädtchen Lierfeld zurück und rocken ab. „The Lierfeld Tapes“ sind das Ergebnis dieses fortschreitenden Prozesses.

Dass das Album jetzt ausgezeichnet wurde, freut Mentsches und Mitstreiter. „Von unserem letzten Preis hat in meiner Heimatstadt kaum jemand Notiz genommen, irgendwie gilt scheinbar der Prophet im eigenen Land nichts“, bedauert Mentsches, der die lokale Szene von Coverbands dominiert sieht. Im Westerwald dagegen hätten sich die Medien förmlich darum gerissen, ein viertelstündiges Interview im Lokal-Fernsehen war Höhepunkt. Mentsches hofft, auch in MG bald wieder präsenter zu werden. Zunächst gibt es mal einen Gig von TMB im BIS-Kulturzentrum am 19. Januar im 11 Uhr. Danach vielleicht mehr.

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