Taekwonmdo „Toni“ Andreopoulos sammelt Medaillen

Der 17-jährige Taekwondo-Kämpfer des Sportwerks bereitet sich gerade auf seine fünfte Europameisterschaft in diesem Jahr vor.

 Toni Andreopoulos ist erneut für eine EM nominiert.

Toni Andreopoulos ist erneut für eine EM nominiert.

Foto: Tino Herrmanns

Diese Art von Stress wünschen sich die meisten Leistungssportler. Antonio „Toni“ Andreopoulos vom Sportwerk Düsseldorf darf sich auf seine vierte Kontinental-Meisterschaft des Jahres freuen. Bei der Taekwondo-Vereins-Europameisterschaft war der gerade mal 17-Jährige für seinen Club aktiv, bei der U18-EM im spanischen Marina d‘Or und der U21-EM im schwedischen Helsingborg war er für die Deutsche Taekwondo Union (DTU) als Nationalmannschaftskämpfer aktiv. Und jetzt hat ihn der Herren-Bundestrainer Georg Streif auch für die Europameisterschaft der Olympischen Gewichtsklassen vom 29. bis 30. November in Irlands Hauptstadt Dublin nominiert.

„Zuerst kam per Mail die Frage, ob ich Lust hätte, an der Herren-Europameisterschaft teilzunehmen“, verrät Toni. „Da brauchte ich nicht zweimal zu überlegen und habe ja gesagt. Wenig später kam die Nominierung.“

Der Düsseldorfer hatte sich durch die deutschen Meistertitel bei den Junioren (U21) und bei den Senioren, sowie Platz drei bei den Polish Open ins Blickfeld gekämpft. Dabei hat er deutlich erfahrenere Athleten aus dem Feld geschlagen. Genau das will er in der Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm Körpergewicht auch in Dublin machen. Das allerdings wird nicht so leicht sein, ist doch unter anderem der 1,90 Meter große Weltranglistendritte Jesus Tortosa Cabrera (Spanien) genauso in Irland dabei wie neun Russen, vier Ukrainer, Griechen, Franzosen und Kämpfer aus allen anderen führenden europäischen Taekwondo-Nationen.

Der Kämpfer vom Sportwerk lässt sich davon nicht beeindrucken und fühlt sich in der Außenseiterrolle wohl. „Ich gehe es positiv an. Ich bin der Jüngste im Feld und habe überhaupt nichts zu verlieren, die anderen dagegen schon“, meint Andreopoulos. „Ich kann zeigen, was ich drauf habe. So einige meiner EM-Konkurrenten habe ich auf internationalen Turnieren auch schon geschlagen.“ Und doch ist Toni in der familieninternen Erfolgsstatistik die Nummer zwei. Seine Schwester Ioanna, die ebenfalls für das Sportwerk startet, sicherte sich 2016 dem Junioren-Europameisterschaftstitel und hat bereits sieben internationale Landesmeisterschaften für sich entschieden. Toni kommt auf drei offene Landesmeistertitel. Seine Schwester ist ihm also in Sachen Medaillensammeln um vier offene Landesmeisterschaften und um damit eine kontinentale Goldmedaille voraus.

Um in der EM-Medaillensammlung die Lücke zu verkleinern, bereitet sich Toni konzentriert und motiviert auf die EM vor. „Manchmal stehe ich morgens um vier Uhr auf, um vor dem Taekwondo-Training noch Laufen zu gehen, Kraft-, Fitness- und Box-Einheiten einzulegen. Ich will ja eine gute Leistung abliefern“, so Andreopoulos. Mit reinem Taekwondo-Training ist der Sportwerker aktuell zweimal täglich beschäftigt und zur Schule muss er ja auch noch. Da gibt es aber keine Probleme. „Ich habe einen Notendurchschnitt von 2,1. Da passt alles. Meine Schule unterstützt mich auch. Dafür achte ich aber darauf, dass ich nicht zu lange fehle und minimiere die Aufenthaltsdauer bei Turnieren und Meisterschaften so weit es geht. So fehle ich für die EM nur zwei Tage“, so Andreopoulos. „Schule ist das wichtigste. Deshalb arbeite ich auch auf Turnieren für die Schule.“ So nimmt er Schulbücher und E-Learning-Programme mit nach Dublin und büffelt in den freien Minuten für seinen schulischen Erfolg. Den kann er mit dem Halbjahreszeugnis in der Heimat genießen. Den sportlichen Erfolg möchte er aber schon am Wochenende in Dublin feiern.

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