Organisator aus Dormagen Europa-Schützen auf sechster Rom-Wallfahrt

Rhein-Kreis · Beeindruckt kehrten Dormagener und Korschenbroicher Schützen nach Messen, Zapfenstreich und der Investitur neuer Ritter zurück.

Rom-Wallfahrt der Europa-Schützen: Dormagener und Korschenbroicher begeistert
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Rom-Wallfahrt der Europa-Schützen

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Foto: Gundhild Tillmanns

Zu den Klängen von „Tochter Zion“, gespielt von der Musikkapelle Kleinenbroich, zogen rund 420 Schützen und ihre Begleiter in den Petersdom in Rom ein – und zwar durch das ansonsten den Besuchern verschlossene Hauptportal und den Mittelgang. „Das war Gänsehaut pur“, sagte Europakönigin Irma Niessen, die mit ihrem Mann, Europakönig Leo aus den Niederlanden, und Adjutant Fred van Hal an der Wallfahrt der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) nach Rom teilnahm. Tapfer hielt sie durch, obwohl sie sich bei einem Sturz in Rom den Unterarm gebrochen hatte.

Auch Schirmherr Karl von Habsburg-Lothringen, Erzherzog von Österreich, zeigte sich begeistert von der Heiligen Messe in der Kathedra der Petersbasilika: „Vor allem die Alphornbläser waren gewaltig“, lobte der österreichische Kaiser-Enkel die Bläser der Musikkapelle Kleinenbroich. Er hatte zuvor in seinen Ansprachen deutlich gemacht, dass „die christlichen Werte, das Fundament für uns Schützen in Europa, mit Worten und Taten verteidigt und an die nächste Generation weitergegeben werden müssen“.

Organisiert hatte die Pilgerreise erneut der Dormagener Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann. Der EGS-Generalsekretär hat bereits die sechste Wallfahrt nach 2001, 2007, 2008, 2013 und 2016 vorbereitet: „Wichtig ist es, die Gemeinschaft zu erleben, uns zu Europa zu bekennen und für unsere Werte einzustehen“, sagte Hoffmann. Die mit Abstand weiteste Abreise der 359 Teilnehmer, zu denen noch 42 Musiker der Jugendblasmusikkapelle Maisach sowie Bart De Baere, der Kanzler des Noblen Orden vom Papagei, und andere Pilger gehörten, hatte Wolfgang Manz aus den USA.

Eine große Abordnung der St.-Aloysius-Schützenbruderschaft aus Stürzelberg um Brudermeister Harald Lenden und den neuen Oberst Hans Smit begleitete Ehrengeneral Adi Gassan, der ebenso wie elf andere Schützen in der Basilika Sant’Ignazio di Loyola von Großmeister Karl von Habsburg zu Rittern vom Heiligen Sebastianus in Europa geschlagen wurde. Zwei der neuen Ritter sind Korschenbroicher: Stefan Fragen und Reinhard Weyen. Überhaupt war die Resonanz bei den Korschenbroichern riesig: Gut 50 reisten mit Bürgermeister Marc Venten, der beim Einzug in den Petersdom das schwere Bronzekreuz stemmte, und Präsident Peter Schlösser nach Rom. Unterstützt vom Bundesschützentambourkorps Hardt, spielte der Musikverein Kleinenbroich einen hervorragenden Zapfenstreich direkt vor dem Petersplatz. Bei den fünf Nationalhymnen – die deutsche, vatikanische, italienische, niederländische und europäische Hymne – stimmten die Schützen und die Zuschauer teilweise mit ein.

Als Vizepräsident der Europa-Schützen und Subprior der Ritterschaft gehörte der Korschenbroicher Horst Thoren mit zum Präsidium, das den Einzug der Wallfahrer in den Petersdom anführte. Im Gefolge waren die beiden Gladbacher Landtagsabgeordneten Frank Boss und Jochen Klenner. Bezirkspräses Johannes van der Vorst kam bei Jung und Alt durch seine begeisternde Art gut an, ebenso seine Predigt über Gottes Navi („Bitte wenden“ und „Sie haben Ihr Ziel erreicht“). Dem 89-Jährigen, den EGS-Präsident Charles-Louis Prinz von Merode wegen seiner „Jugendlichkeit“ lobte, war gestattet worden, am Altar der Haupt-Apsis des Petersdoms die Messe zu lesen. Ihn unterstützen der pensionierte Korschenbroicher Pfarrer Hermann-Josef Schagen und Schützen-Pastor Jochen Thull aus Brühl.

Es gab, arrangiert von Ralf Heinrichs, einen Korschenbroicher Abend in Trastevere, bei dem Prinz von Merode von Friedhelm Pauen in die Geheimnisse Korschenbroicher Lebensart eingeführt wurde – „Unges Pengste ist überall“.

Dass beim Angelusgebet zum Abschluss der viertägigen Wallfahrt Papst Franziskus die „Schützen“ begrüßte, führte zu großem Jubel.

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