Keimbelastung Behördenbericht listet viele Mängel bei Wilke-Wurst auf

Wiesbaden · (dpa) Die Organisation Foodwatch wirft den hessischen Behörden im Umgang mit dem Wurstwaren-Hersteller Wilke und dessen keimbelasteter Wurst Fehlentscheidungen und zu spätes Eingreifen vor. Foodwatch stützte seine Kritik auf einen gut 30-seitigen Prüfbericht der Task Force Lebensmittelsicherheit des Regierungspräsidiums Darmstadt.

Keimbelastung : Behördenbericht listet viele Mängel bei Wilke-Wurst auf
Foto: dpa/Uwe Zucchi

Der Bericht bezieht sich auf eine Betriebskontrolle am 2. Oktober bei Wilke in Twistetal-Berndorf, einen Tag nach der angeordneten Schließung des Betriebs. In Wilke-Wurst waren wiederholt Listerien-Keime gefunden worden. Diese können bei einem geschwächten Immunsystem lebensgefährlich sein. Drei Todesfälle werden mit Wilke-Waren in Verbindung gebracht.

Der Bericht zur der Kontrolle listet bauliche und hygienische Mängel auf. Der Betrieb biete „ideale Bedingungen“ für die Vermehrung und Verbreitung von Listerien, heißt es. Und: „Der Betrieb im vorgefundenen Zustand bietet keine Gewähr für die Produktion sicherer Lebensmittel.“ An anderer Stelle ist von „Verwesungsgeruch“ in einem Aufzug die Rede, in dem auch Wurst und Fleisch offen transportiert worden seien. Ein Foto zeigt Schimmel an der Decke eines Gewürzlagers. Foodwatch kritisierte, die Behörden hätten zu spät eingegriffen, obwohl schon früher Mängel festgestellt worden seien. Das hessische Verbraucherschutzministerium teilte mit, man habe damals erstmals von den Mängeln in dem Betrieb erfahren. „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der Aufklärung“, sagte eine Sprecherin.

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